Der Präsident der kurdischen Autonomieregion im Norden des Iraks, Massud Barsani, stellt die Weichen für eine Unabhängigkeit Kurdistans und sagt den Zerfall des Iraks voraus. Das kurdische Parlament arbeite derzeit ein Referendum aus, erklärte er im Gespräch mit der «Welt am Sonntag».
Für Barsani ist der Zerfall des Iraks unaufhaltbar. «Es gibt hier eine kurdische, sunnitische, schiitische und christliche Identität. Aber keine irakische Identität.»
Die aktuelle Lage im Irak nannte er angesichts des Vormarschs der ISIS-Terroristen «bedrohlich». Das Erstarken der Terrormiliz Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIS) sei das Ergebnis einer verfehlten Politik seiner schiitischen Regierung in Bagdad. «Wenn er (Regierungschef Nuri al-Maliki) die Probleme nicht so lange ignoriert hätte, wäre die Lage jetzt besser.» (rey/sda/dpa)