Nach palästinensischen Angaben wurde am frühen Samstagmorgen unter anderem der Sitz einer Wohlfahrtsorganisation für Behinderte getroffen, dabei sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Die israelischen Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Offensive «Schutzrand» begonnen, um einen massiven Raketenbeschuss militanter Organisationen aus dem Gazastreifen zu stoppen.
Am Samstagmorgen wurden neben der Wohlfahrtsorganisation in Beit Lahija auch Ziele in Dschebalija im Norden des Küstenstreifens, in Deir al-Balah weiter südlich sowie in Gaza-Stadt getroffen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte. Auch eine Moschee sei beschossen worden. Mit den 16 neuen Opfern stieg die Zahl der getöteten Palästinenser damit seit Dienstag auf 121.
Overnight, the #IDF hit over 60 terror targets, making a total of 1,160 since the beginning of Operation Protective Edge
— IDF (@IDFSpokesperson) 12. Juli 2014
Wie die israelische Armee im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, wurden in der Nacht «mehr als 60 Terrorziele» im Gazastreifen bombardiert. Nach Militärangaben wurden bei den Angriffen «mehrere Terroristen» getötet, die am Abschuss von Raketen beteiligt gewesen seien.
Israel erlebte dagegen eine etwas ruhigere Nacht als in den Tagen zuvor. Militante Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas feuerten fünf Raketen auf Gebiete in Israel ab.
Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas dringt im Gazakonflikt auf eine politische Lösung. Ihm sei nicht wichtig, wer den Konflikt begonnen habe, sagte er in einem am Freitagabend ausgestrahlten Interview des libanesischen Fernsehsenders Al-Majadin.
«Mein wichtigstes Anliegen in diesem Krieg ist es, die Menschen zu schützen.» Er forderte die Konfliktparteien auf, die Kämpfe zu beenden und zu der 2012 vereinbarten Waffenruhe zurückzukehren.
«Die einzige Lösung wird eine politische sein.» Israel warf er zugleich vor, mit dem Bau von Siedlungen die Friedensgespräche zum Scheitern gebracht zu haben. (jas/sda/dpa)