Beim Ausbruch eines Vulkans in Japan ist mindestens eine Frau ums Leben gekommen. Mehr als 30 Menschen erlitten nach Angaben der Behörden schwere Verletzungen, zehn von ihnen haben das Bewusstsein verloren.
Der bei Wanderern beliebte Vulkan Ontakesan brach am Samstagmittag (Ortszeit) aus und stiess eine dichte Aschewolke aus, die sich über mehr als drei Kilometer erstreckte. Auf dem 3067 Meter hohen Berg, der etwa 200 Kilometer westlich von Tokio liegt, sassen vorübergehend mehr 250 Wanderer fest.
Wegen der Aschewolke mussten Flugzeuge ihre Route ändern. Am Flughafen von Tokio lief der Betrieb aber normal. Da in der Nacht weitere Eruptionen zu befürchten seien, würden die Rettungseinsätze am Sonntag fortgesetzt, meldeten lokale Medien.
«Es gab ein Geräusch wie bei einem Donner, und der Himmel verdunkelte sich durch den Rauch», schilderte der Betreiber einer nahen Berghütte das Geschehen der Nachrichtenagentur Kyodo. Die Gegend sei mit einer 15 Zentimeter hohen Aschedecke überzogen.
Laut der Nachrichtenagentur Jiji Press verbrachten einschliesslich der Verletzten 44 Menschen die Nacht zum Sonntag in Hütten auf dem Berg. Ministerpräsident Shinzo Abe hat der Agentur Kyodo zufolge das Militär angewiesen, sich an der Rettung zu beteiligen.
Zwar habe es Erschütterungen Mitte des Monats an dem Vulkan gegeben. Dass er jedoch plötzlich ausbrechen würde, sei nicht vorhersehbar gewesen, wurde ein Beamter der nationalen Meteorologischen Behörde in Tokio zitiert. Der Ausbruch erfolgte genau zu einer Zeit, als sich viele Bergwanderer in der Region aufhielten, um die jährliche Herbstlaubfärbung zu beobachten.
Die Meteorologische Behörde warnte die Bewohner im Umkreis von vier Kilometern vor umherfliegenden Gesteinsbrocken. Es könne zu weiteren Eruptionen kommen, hiess es. Die von dem Vulkan herabquellende Rauchwolke war mehr als drei Kilometer lang. Für das Gebiet verhängte die Behörde ein Zutrittsverbot.
Zuvor war es am Ontakesan 1979 zu einem grösseren Ausbruch gekommen. Mehr als 200'000 Tonnen Asche hatte der Vulkan damals gespuckt, berichtete Kyodo. Eine weitere kleinere Eruption ereignete sich 1991, gefolgt von mehreren vulkanischen Beben im Jahr 2007. (sda/reu)