Nach einem anstrengenden Tag wollen Sie sich mit einem Vollbad etwas Gutes tun. Sobald Sie in der Wanne liegen, ergibt sich jedoch ein Problem: Entweder Ihre Füsse oder Ihr Oberkörper ragen aus dem Wasser. Sich richtig auszustrecken und bis zum Hals im wohlig warmen Nass zu liegen ist nicht möglich. Warum sind Badewannen so kurz?
Die geringe Grösser vieler Standardbadewannen hat mehrere Gründe und ist vor allem historisch begründet.
Bereits im 13. Jahrhundert vor Christus gab es Badewannen. Sie bestanden aus Holz – sogenannte Holzzuber. Erst später, im 19. Jahrhundert, wurden Badewannen aus verzinktem Eisenblech und anschliessend aus emailliertem Stahl hergestellt. Die Materialkosten waren jedoch sehr hoch. Um den Preis für eine Badewanne möglichst niedrig zu halten, wurden deren Masse verringert.
Ein weiterer Vorteil durch die Materialeinsparung war zugleich die Reduzierung des Gewichts. Der Transport sowie die Installation in den Häusern wäre durch eine grössere Wanne mit mehreren Problemen verbunden gewesen.
Apropros Platzierung in den Häusern: Die Badezimmer waren über mehrere Jahrzehnte lang – und sind es auch bis heute – relativ klein. Die zur Verfügung stehende Fläche wurde vorzugsweise für Wohnräume anstatt des Sanitärbereichs verwendet. Damit neben der Toilette und dem Waschbecken dennoch etwas Luxus in Form einer Badewanne im Badezimmer Platz hat, sollte diese möglichst klein sein.
Zwar könnte anstelle einer Wanne auch eine Dusche installiert und somit Platz im Badezimmer gespart werden. Wiederum ermöglicht eine Badewanne sowohl das Baden als auch das Duschen und wird durch die Flexibilität daher in einigen Haushalten bevorzugt.
Doch nicht nur der zur Verfügung stehende Wohnraum wird durch die Badewanne effizient genutzt. Auch der Wasserverbrauch beim Baden ist bei einer kleineren Wanne ökonomischer.
Die Badewanne wird gerne für Kinder genutzt. Hier können die Kleinen im warmen, stillen Wasser spielen, während sie etwas über die Grundlagen der Körperhygiene lernen. Unter der Dusche, bei der das Nass in einem starken Strahl von oben – und für Kinder daher oft unangenehm – auf den Kopf prasselt, ist dies schwerer möglich.
Erwachsene hingegen bevorzugen für die Körperhygiene eher das Duschen – gebadet wird, wenn die Möglichkeit vorhanden ist, eher zur Entspannung oder bei einer Erkältung .
Durch genormte Badewannen sinken nicht nur der Anschaffungspreis, sondern auch die Kosten für die Installation. Andernfalls müssten Leitungen und Rohre neu verlegt und Badezimmer umständlich vergrössert werden, wenn die Grösse nicht einheitlich wäre.
Verwendete Quellen:
(t-online)