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Advent 2024: Warum wir am Sonntag Kerzen anzünden

Darum feiern wir den Advent und zünden Kerzen an

Warum heisst Advent eigentlich Advent und wieso zünden wir während der Adventszeit vier und nicht drei Kerzen an? Und was hat die Fastenzeit eigentlich mit dem Advent zu tun? Wir klären dich auf.
01.12.2024, 06:49
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«Advent, Advent, ein Lichtlein brennt, erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier.» Aber warte. Wieso eigentlich? Warum zünden wir jeweils an vier Sonntagen, kurz vor Weihnachten, eine Kerze an?

Warum heisst Advent eigentlich Advent?

Bevor wir eine kurze Zeitreise machen, fangen wir erst einmal beim Namen an. Advent leitet sich aus dem lateinischen «adventus» ab, was so viel bedeutet wie Ankunft.

Warum feiern wir den Advent?

Wir feiern also die Ankunft des Sonntags? Nein. Wir bereiten uns auf das Weihnachtsfest und die Ankunft Jesu an Weihnachten vor. Jesus wird in der Bibel als «Licht der Welt» beschrieben. Und auch die Adventszeit hat viel mit Licht zu tun. Abgesehen vom Kerzenanzünden hängen wir Weihnachtsbeleuchtungen auf und schmücken unsere Weihnachtsbäume mit Lichterketten oder Kerzen. Wir werfen während der Adventszeit also sinngemäss unser Licht auf Jesus.

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bild: shutterstock

Aber das ist nicht der einzige Grund zur Feier. Gleichzeitig feiern die Christen der westkirchlichen Tradition den Beginn des neuen Kirchenjahrs. Das alte Kirchenjahr endet jeweils am Samstag vor dem ersten Advent.

Update
Diese Story ist bereits auf watson veröffentlicht worden. Aus aktuellem Anlass haben wir uns entschieden, sie zu aktualisieren und erneut zu publizieren.

Warum zünden wir im Advent vier Kerzen an?

Warum zünden wir gerade vier Kerzen an? Nun müssen wir kurz einen Abstecher in eine andere Epoche machen. Die Adventszeit geht nämlich bis ins 7. Jahrhundert zurück. Damals nannte man die Adventszeit aber noch nicht Adventszeit, sondern «tempus ante natale Domini» (Zeit vor der Geburt des Herrn).

Papst Gregor der Grosse legte sich damals auf vier Adventssonntage fest, da man nach dem Sündenfall, als Adam und Eva sich mit einer Frucht hatten verführen lassen, viertausend Jahre hatte warten müssen, bis der Erlöser, also Jesus, eingetroffen war. Die vier Kerzen sind zwar schnell heruntergebrannt, aber sie symbolisieren ganze viertausend Jahre.

Symobolbild von Adam und Eva.
Symobolbild von Adam und Eva. bild: shutterstock

Fastenzeit in Zeiten von Zimtsternen und Mailänderli

Diese Tradition des Kerzenanzündens ist fest in unserer Gesellschaft verankert und kaum mehr wegzudenken. Anders sieht es aber mit dem Adventsfasten aus. Die Zeit vor Weihnachten galt anfangs als Fastenzeit. Also ganz das Gegenteil, wie wir den Advent heute kennen. So ganz ohne Zimtsterne, Mailänderli und Co.

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bild: shutterstock

Wann beginnt der erste Advent?

Da der erste Advent immer an einem Sonntag beginnt, gibt es dafür kein offizielles Datum. Die Adventsdaten sind von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Meistens beginnt der erste Advent am letzten Wochenende im November. Der erste Advent kann aber auch auf den Dezember fallen.

Wann beginnt der Advent im Jahr 2024?

Am Sonntag, 1. Dezember 2024, zünden wir die erste Kerze an. Der zweite Advent findet am 8. Dezember 2024 statt, der dritte Advent am 15. Dezember und der vierte dann am 22. Dezember – zwei Tage vor Heiligabend.

(cst/leo)

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21 Kommentare
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    «Ein Spenderkind zu sein, kann sehr identitätsstiftend sein»
    Die meisten Menschen wollen wissen, woher sie kommen. Wann man einem Kind von seiner Geschichte als Spenderkind erzählen sollte und was dieses Wissen mit jemandem macht, erklärt der Biomedizinethiker und Soziologe Daniel Drewniak.

    In der Schweiz darf man in der Regel erst ab 18 Jahren Informationen zum Spendervater einholen. Wie bewerten Sie diese Altersgrenze?
    Daniel Drewniak: Na ja, es ist besser, als wenn es gar nicht möglich wäre. Aber ideal ist es nicht, wenn man erst als Volljähriger etwas über seine genetische Herkunft erfahren kann. Wobei es schwierig ist, einen richtigen Zeitpunkt für alle zu bestimmen. Denn es ist sehr individuell, wann man bereit und reif genug ist, davon zu erfahren. Das können die Eltern jeweils am besten abschätzen. Grundsätzlich gilt: Je früher, desto besser. Es gibt heute wunderbare Kinderbücher, in denen verschiedene Familienmodelle vorgestellt werden und die die Eltern schon früh vorlesen und mit der eigenen Geschichte verflechten können.

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