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So äussert sich eine leichte Alkoholvergiftung

So äussert sich eine leichte Alkoholvergiftung

Eine Alkoholvergiftung beginnt in der Regel mit angenehmen Symptomen. Hier erfährst du, wie sich die leichte Form des riskanten Zustandes äussert.
26.11.2023, 19:27
Lydia Klöckner / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Wer schon einmal beschwipst war, weiss bereits, wie sich eine leichte Alkoholvergiftung anfühlt. Denn aus ärztlicher Sicht fängt diese mit den ersten Symptomen eines Rausches an. Jedes noch so harmlose Anzeichen dafür, dass Alkohol – ein Gift – seine Wirkung im Körper entfaltet, ist streng genommen eine Vergiftungserscheinung.

Freunde trinken Alkohol im Winter
Ein Glas reicht, um Symptome einer leichten Alkoholvergiftung hervorzurufen.Bild: Shutterstock

Fachleute bezeichnen die Alkoholvergiftung als akute Alkoholintoxikation und teilen diese in Stadien ein. Das Anfangsstadium ist der leichte Rausch. Er beginnt bei etwa 0.3 Promille und geht bei ungefähr einem Promille ins zweite Stadium der Alkoholvergiftung, den mittelgradigen Rausch über.

Leichte Alkoholvergiftung – die wichtigsten Symptome

Die ersten Hinweise auf einen einsetzenden Rausch, also eine leichte Alkoholvergiftung, entwickeln sich schon einige Minuten nach dem Trinken. Länger dauert es nämlich nicht, bis der Alkohol über das Blut ins Gehirn gelangt und dort zu wirken beginnt.

In der Folge lassen die allgemeine Leistungsfähigkeit und Selbstbeherrschung merklich nach, sowohl auf körperlicher als auch auf geistiger Ebene. Die typischen Symptome sind dann:

  • Enthemmung
  • Kontaktfreudigkeit
  • Redseligkeit
  • Tatendrang, gesteigerter Antrieb
  • Glücksgefühle
  • gerötete und ungewöhnlich warme Haut
  • leichte Sprachstörungen
  • Augenzittern und gerötete Augen
  • herabgesetzte Schmerzwahrnehmung
  • Gangunsicherheit und gestörter Gleichgewichtssinn
  • eingeschränktes Gesichtsfeld (Tunnelblick)
  • Herzrasen

All das ist nicht unbedingt ein Grund zur Sorge. Eine leichte Alkoholvergiftung stellt meist keine unmittelbare Gefahr dar. Es sei denn, die oder der Betroffene befindet sich in einer Situation oder Umgebung, in welcher der teilweise Verlust der körperlichen und geistigen Kapazitäten riskant werden könnte – etwa im Strassenverkehr.

Probleme drohen zudem, wenn die leichte Alkoholvergiftung regelmässig vorkommt. Denn selbst ein milder Rausch belastet die Leber und andere Organe und kann mit der Zeit in eine Abhängigkeit münden. Die deutsche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt deshalb, an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol zu verzichten. An den verbleibenden Tagen gilt es, für einen möglichst risikoarmen Konsum zu sorgen. Konkret bedeutet dies:

  • Frauen sollten nicht mehr als 12 Gramm und
  • Männer nicht mehr als 24 Gramm Alkohol zu sich nehmen.

12 Gramm Alkohol sind beispielsweise in einem 0.1-Glas Sekt oder einem 0.3-Glas Bier enthalten.

Dass für Frauen eine andere Obergrenze gilt als für Männer, liegt daran, dass Alkohol dem weiblichen Körper etwas stärker zu schaffen macht als dem männlichen.

Symptome einer leichten Alkoholvergiftung – was tun?

Eine leichte Alkoholvergiftung erfordert keine gezielte Behandlung, sofern der oder die Betroffene keine besorgniserregenden Beschwerden verspürt. Riskante Folgen lassen sich in der Regel durch drei einfache Massnahmen verhindern:

  • Trinkstopp: Durch weiteren Konsum lässt sich die angenehme Rauschwirkung nicht beliebig steigern. Stattdessen kippt ab einem höheren Pegel für gewöhnlich die Stimmung und es treten unangenehme und teilweise gefährliche Beschwerden auf.
  • genug Wasser trinken: Unter Alkoholeinfluss scheidet der Körper oftmals vermehrt Wasser aus. Der dadurch ausgelöste Mangel lässt sich frühzeitig ausgleichen, indem die betrunkene Person ausreichend (aber nicht übermässig viel) Flüssigkeit zu sich nimmt.
  • eine sichere Umgebung aufsuchen, um brenzliche Situationen zu vermeiden und sich vor Gewalt zu schützen

Gegen die Vergiftung selbst hilft nur Abwarten. Der Körper verstoffwechselt den Alkohol im Laufe einiger Stunden. Bei Frauen werden pro Stunde etwa 0.1 Promille abgebaut, bei Männern zwischen 0.1 und 0.2 Promille. Die Symptome einer leichten Alkoholvergiftung lassen also in der Regel nach etwa zwei bis zehn Stunden nach.

Beschleunigen lässt sich die Ausnüchterung im Übrigen nicht. Kaffee, kalte Duschen, Anti-Kater-Mittel – kein Hausmittel oder Produkt kann die Symptome oder Nachwirkungen einer Alkoholvergiftung erwiesenermassen lindern.

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Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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47 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Müller Lukas
26.11.2023 19:44registriert August 2020
Danke für den informativen Beitrag - aber ich denke, die *überwiegende* Mehrheit der Leser kennt die Symptome eines Alkoholrausches bereits aus erster Hand - oder hat zumindest schon mal irgendwann eine besoffene Person gesehen 🤣🤣🤣
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In vino veritas
26.11.2023 20:29registriert August 2018
Gut, endlich kann ich zwischen einem normalen Rausch und einer leichten Alkoholvergiftung unterscheiden… Übrigens, in der Nacht ist es dunkel und das Wasser ist nass🤫
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ohni.punkt&komma
26.11.2023 20:44registriert August 2014
Zum präventiven Artikel gegen Alkoholmissbrauch wird Werbung für Hochprozentiges serviert. Eiskalt. 🧊
Genau mein Humor. :)
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