Ein Glas Wein zum Essen oder ein Feierabendbier: Alkohol gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch dass bereits geringe Mengen – schon ab dem ersten Schluck – der Gesundheit schaden, ist nicht jedem bewusst.
Insbesondere Ältere sollten vorsichtig sein und ihren Alkoholkonsum einschränken, wie eine neue Untersuchung zeigt. Demnach steigt das Sterberisiko bei Menschen über 60 Jahre, die regelmässig Alkohol trinken, deutlich an.
Etwa 2,6 Millionen Menschen weltweit sterben jährlich an den Folgen von Alkohol – davon rund 2 Millionen Männer. Das geht aus einem aktuellen Bericht der WHO zum Suchtverhalten hervor. Weitere 209 Millionen Menschen und damit rund 3,7 Prozent der Weltbevölkerung sind demnach abhängig von Alkohol. Hinzu kommen 200 Millionen, die einen zumindest problematischen Alkoholkonsum haben.
Forscher um Dr. Rosario Ortolá von der Universidad Autónoma de Madrid hatten im Rahmen einer grossen Studie, die kürzlich im «JAMA Network Open» veröffentlicht wurde, Daten von mehr als 135'000 Menschen ausgewertet. Sie waren alle mindestens 60 Jahre alt, lebten in Grossbritannien und hatten ihre Gesundheitsdaten der britischen Biobank-Datenbank zur Verfügung gestellt.
Insgesamt wurden die Probanden über einen Zeitraum von 12 Jahren beobachtet. Dabei verglichen die Forscher die Daten von Gelegenheitstrinkern (weniger als zwei alkoholische Getränke pro Woche) mit den Daten von Personen, die im Durchschnitt täglich zumindest etwas Alkohol tranken und damit als Vieltrinker galten.
Das Ergebnis der Analyse: Menschen, die täglich Alkohol zu sich nahmen, hatten ein deutlich erhöhtes Risiko für einen frühen Tod, insbesondere durch Krebs.
Konkret hatte die Gruppe der Vieltrinker im Vergleich zu den Gelegenheitstrinkern
Zur Hochrisikogruppe gehörten laut Studie Männer, die im Durchschnitt fast drei alkoholische Getränke pro Tag oder mehr zu sich nahmen. Und Frauen, die im Durchschnitt etwa eineinhalb Getränke pro Tag oder mehr zu sich nahmen.
Doch auch mässigere Trinkgewohnheiten (durchschnittlich ein alkoholisches Getränk oder weniger pro Tag) wurden mit einem um 11 Prozent erhöhten Risiko eines frühen Todes und eines Todes durch Krebs in Verbindung gebracht. Den Forschern zufolge entspricht ein solches Konsumverhalten wahrscheinlich dem Verhalten von Millionen Erwachsenen weltweit.
In Deutschland hat auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in einem aktuellen Positionspapier die neuen Forschungserkenntnisse bekräftigt, dass jegliche Menge von Alkohol schädlich ist. Demnach gibt es «keine potenziell gesundheitsfördernde und sichere Alkoholmenge für einen unbedenklichen Konsum». Die DGE rät allen Personen, nicht nur Minderjährigen, Schwangeren und Stillenden, dazu, überhaupt keinen Alkohol zu trinken.
Verwendete Quellen:
Falsch.
In die Studie wurden ausschließlich Menschen Ü60 eingeschlossen.
Daraus zu folgern, dass bei regelmäßigem Alkoholkonsum ab 60 das Risiko einer Krebserkrankung steigt (gegenüber welchem Alter?), ist unzulässig:
Es wurden nicht ältere Vieltrinker mit jüngeren Vieltrinkern verglichen, sondern Vieltrinker Ü60 mit Wenigtrinker Ü60.
So kann man die Zahlen alle nur sehr bedingt einordnen. Es wäre einfach, bei (z.B.) "steigt um 33%" in Klammern (z.B.) "von 6% auf 8%" oder "von 33% auf 44%" anzufügen, wenn man denn transparent sein wollte.