Wir müssen nichts schönreden. Es ist kacke. Fucked up. Scheisse. Alles. Ich weiss nicht, warum mir das Schicksal jetzt so fies zugespielt hat. Aber es hat. Dabei fing alles wunderbar an. Mit Max als neuen Nachbar. Dann war Max nicht nur mein Nachbar, sondern mein Lover. Super.
Und dann kamen die Gefühle. Und mit den Gefühlen das Komplexe. Max hat eine Tochter. Lou. Fünf Jahre alt. Nach langem hin und her sagte ich ja zu Mann mit Kind. Und der Mann mit Kind sagte ja zu mir und nein zu Kind. Also zu einem weiteren. Max hat abgeschlossen.
Ich derweil weiss immer noch nicht zu 100 Prozent, ob ich Kinder will. Aber ich weiss zu 200 Prozent, dass ich mir die Option auf diese nicht nehmen lassen kann/will. Lange, traurige Rede, langer Prozess, ein kurzes Sätzchen: Es ist aus. Ich kann so nicht.
Logisch, ich könnte mal chillen. Vielleicht ändert Max ja seine Meinung, weil er mich soooo lässig findet und dann plötzlich doch eine Max-und-Emma-Kartoffel will. Oder er fühlt sich so wohl mit mir, dass er mir zuliebe dennoch ja zu einem Kind sagt. Oder, oder, oder.
Oder eben, er bleibt dabei und er will nicht. Und dann bin ich in ein paar Jahren ü40 und unglaublich unglücklich kinderlos. Und vielleicht hässig auf Max. Das will ich alles auf gar keinen Fall.
Und das will auch Max nicht. Also haben wir bei einer Flasche Rotwein und sehr viel Fressalien beschlossen, dass wir es lassen. Wir sind jetzt also nicht Freund und Freundin. Nicht mal mehr Lover und Geliebte. Wir sind nicht mal Freunde, weil es dafür viel zu früh ist und unsere Herzen noch viel zu sehr schmerzen.
Wir sind jetzt einfach Nachbarn.
Und das ist alles andere als angenehm.
Als würde mir der Schmerz nicht schon im Nacken sitzen und neben mir auf der Couch flätzen, um dann nachts mit mir unter die Bettdecke zu kriechen, fühlt es sich auch so an, als würde er zusätzlich pausenlos an meine Wohnungstüre poltern. Weil alles so nah ist.
Max ist nah. Max und ich sind nah. Unsere Verbindung ist nah. Wie sollen wir Distanz schaffen, wenn uns gerade mal zwei Stockwerke trennen?
Schnell den Müll runterbringen? Angst, Max zu treffen.
Husch in die Waschküche? Angst, Max zu treffen.
Schnell runter in den 24-Stunden-Shop? Angst, Max zu treffen.
Zu dieser Angst gesellt sich dann aber dennoch auch etwas Hoffnung, Max zu treffen.
Und dann? Ja, was und dann? Nichts! Es gibt keine Lösung für unser Problem. Also keine, die uns langfristig glücklich macht.
Also muss ich husch meine Sachen packen und abhauen. Hab mir in Lausanne ein sehr herziges Wöhnigli mit Gärtli und Biotop gemietet.
Alors, on y va, mes amis! Und liebe Grüsse an René, Simone und François. Nur Dank ihnen kann ich das Passé composé vielleicht noch ein bisschen.
Apropos René, Simone und François: Wisst ihr noch? «Simone reste baba». Haha.
Au revoir,
Good luck ❤
...verbringt sein Leben auf dem Flur!