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Big Ben: Eine Sexparty unter dem Christbaum

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Big Ben

Eine Sexparty unter dem Christbaum

Eigentlich wollte ich mit Lara Schluss machen. Doch dann kam alles anders und jetzt sind wir vielleicht bald gemeinsam an einer Sexparty in Berlin.
27.12.2024, 10:0327.12.2024, 10:40
Big Ben
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Es klingt verwirrter, als es ist, es gibt da schon eine Logik, wenn auch eine, die sich nicht mal mir richtig erschliesst, aber vielleicht liegt meine Verwirrtheit auch an der Zeit, in der wir gerade alle stecken. Der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Diese Zwischenzeit. Irgendwie die schrägste Zeit im ganzen Jahr. Die Tage schmelzen zu einem langen Irgendwas zusammen, man ist nie richtig wach, schläft aber auch fast nichts, wer zur Arbeit muss, macht ganz bestimmt nichts Produktives, wer wie ich, nicht arbeiten muss, der ist im Minusbereich, was die Produktivität angeht, obwohl man Zeit hätte, Dinge zu erledigen, bleibt alles liegen, Wäsche, Geschirr, Essensreste, alles.

Weihnachten war wie immer bei mir, da könnte man, wenn man denn wollte, einfach den Text vor einem Jahr lesen, genau so war es diesmal auch, mit dem Unterschied, dass mein Neffe jetzt 2-jährig ist, was alle, mich inklusive, muss ich zugeben, von allem, das irgendwie nervig sein könnte, ablenkt. Wir sagen in regelmässigen Abständen, dass es das beste Alter ist, obwohl wir null Referenzwert haben, jedenfalls nicht in der Familie.

Das interessiert euch alle nicht, ich weiss. Ich wollte es trotzdem erzählen. Aber ihr seid wegen des Titels hier. Sexparty. Darum. Darum habt ihr geklickt. Und wenn Sexparty schon angekündigt wird, soll gefälligst nicht von irgendwelchen Babys die Rede sein. Also.

Ich überlegte, Schluss zu machen...

Irgendwie lief es ja nicht mehr so fantastisch zwischen Lara und mir. Sie lernte Stricken, ich lernte neue Sextechniken, die ich aber dann nicht wirklich anwenden konnte, weil Lara nicht sehr sexuell war, wie sie sagte. Sei nur eine Phase. Gehe vorbei. Die Weihnachtszeit würde sie immer stressen. Ständig diese Essen. Geschenke suchen. Immer etwas los, alles etwas angestrengt.

Wir sahen uns wenig und wenn dann nur sehr spät, entweder bei ihr oder bei mir, und dann war ich auch zu müde für ein so schwieriges Gespräch und irgendwie war es dann auch immer ganz schön und ich fand eine Trennung etwas deftig.

Bevor ihr jetzt total nervös werdet. Nein, Lara weiss nicht, dass ich diese Kolumne schreibe. Sie liest keine Medien, weil sie findet, da würde zu viel Schlimmes erzählt. Und ich habe auch aus meinen Fehlern gelernt und diesmal alles so gut verfremdet, dass nicht mal ihre Freundinnen sie erkennen könnten.

Wir sahen uns am 22. Dezember, weil sie danach durchgehend bei ihrem Vater und anderen Verwandten war und dann direkt in die Berge fuhr.

Das goldene Kuvert

Wir sagten eigentlich, wir schenken uns nichts. Ich kaufte ihr dennoch vorsichtshalber ein Buch, das ich kürzlich las und im Grunde gut, nein, hervorragend fand. War der richtige Entscheid, denn in ihrem Zimmer blinkte ein Plastikbaum – habe sie als Witz von ihrer Mitbewohnerin bekommen – und darunter lag ein goldenes Kuvert mit meinem Namen darauf.

Ich hatte schon Angst, dass sie mir einen Liebesbrief schrieb. Ich war zwar zu diesem Zeitpunkt schon wieder sehr unsicher, was die Trennung angeht, aber so verliebt-romantische Zeilen wären mir way too much gewesen.

Wir bestellten Pizza und assen Guetzli, die sie geschenkt bekommen hatte, sie fand das Buch, das ich ihr schenkte, super und gab mir das goldene Kuvert.

Es war ein Gutschein. Für ein Wochenende in Berlin. Im April, wenn eine Sexparty, die sie mag und an der sie schon zweimal war, stattfindet. Es sei keine Sex-Sexparty. Man könne auch tanzen, sagte sie. Ich müsse keine Angst haben. Ich wollte fragen, ob ich aussähe, als hätte ich Angst, liess es dann aber. Ich bedankte mich und wir hatten endlich wieder einmal fantastischen Sex.

Was ihr Geschenk angeht, habe ich gemischte Gefühle: Einerseits bin ich natürlich neugierig. Sexparty klingt erst mal gut. Andererseits ist April wirklich weit weg. Das dünkt mich gerade sehr in die Ferne geplant.

Aber vielleicht denke ich nur so, weil gerade diese seltsame Zwischenzeit ist. Vielleicht wird alles klarer, wenn das neue Jahr anfängt.

In diesem Sinne: En guete Rutsch euch allen! Wir lesen uns 2025 wieder!

So long,

Ben

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bild: watson
Big Ben ist ...
... Mitte 30 und lebt in einer WG. Sein Job ist in den Top 10 der Berufe, die Frauen sexy finden – je nach Umfrage. Er spielt Fussball, macht aber so gut wie nie ein Goal (weil Goalie), er hat viele Schwestern, sehr viele, und wurde logischerweise total verwöhnt, aber auch (viel zu früh) aufgeklärt. Er hasst Verkleidungspartys, aber wenn er müsste, würde er sich als Gandalf verkleiden. Ben ist Single und hat kein Interesse daran, dies zu ändern.
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96 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Protomix
27.12.2024 10:15registriert Dezember 2024
Kolummne im April: Lara und ich waren in Berlin an der Sexparty, wo Lara stundenlang getanzt hat und ich an der Bar die Theke angestarrt habe, danach waren wir beide zu müde für Sex, gingen ins Hotel schlafen und dann wieder zurück in die Schweiz.
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N. Y. P.
27.12.2024 10:19registriert August 2018
Irreführung !

Jetzt habe ich drei Minuten Lebenszeit verbraucht, um unten im Artikel festzustellen, dass die Party nur im Couvert ist.

Ich werde gleich meine Anwälte anrufen.

Ben, du schlauer 🐕 ..
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Frida Kahlo
27.12.2024 10:19registriert September 2019
Auch 2 Liter Kaffee konnten mich beim Lesen nicht wachhalten 😴

Wünsche euch allen, auch dir "Ben", einen guten Rutsch ins neue Jahr 🍀
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