Netflix soll Gespräche mit mehreren Podcast-Persönlichkeiten geführt haben, um sein Angebot um Video-Podcasts zu erweitern. Wie «Business Insider» unter Berufung auf Brancheninsider berichtet, will der Streaminganbieter damit auf die wachsende Dominanz von YouTube im TV-Bereich reagieren.
Der Vorstoss in den Podcast-Markt markiert einen bedeutenden Strategiewechsel für Netflix. Noch vor Kurzem hatte sich der Dienst skeptisch gezeigt, ob Podcast-Formate auf der eigenen Plattform funktionieren könnten. Nun scheint ein Umdenken stattzufinden: Laut dem Bericht versuchte Netflix bereits im vergangenen Jahr, die bekannte Podcasterin Alex Cooper für sich zu gewinnen – allerdings ohne Erfolg.
Ein von «Business Insider» zitierter Talentagent, der anonym bleiben wollte, bestätigt das neue Interesse von Netflix an Podcast-Formaten: «Auf diese Weise erhalten sie eine erstaunliche Menge an Inhalten zu einem Bruchteil der Kosten, die für Budgets mit und ohne Drehbuch gezahlt werden.» Der Streamingdienst, der mittlerweile rund 300 Millionen Abonnenten zählt, könnte dabei verschiedene Strategien verfolgen: Entweder werden bekannte Podcaster für exklusive Inhalte unter Vertrag genommen oder bereits existierende Formate lizenziert.
Die Zahlen sprechen für einen Einstieg in den Markt: Nach Angaben von YouTube wurden 2024 allein über Smart-TVs rund 400 Millionen Stunden Video-Podcasts abgerufen. Laut den Marktforschern von Edison Research ist YouTube in den USA bereits der meistgenutzte Streamingdienst am Fernseher. Besonders bei jüngeren Nutzern erfreuen sich Video-Podcasts grosser Beliebtheit – 89 Prozent der wöchentlichen Podcasthörer dieser Altersgruppe konsumieren Ende 2024 Podcasts mit Videoinhalten.
Netflix experimentiert bereits mit ähnlichen Formaten. So wurde kürzlich der US-Comedian John Mulaney für eine zwölfwöchige Show verpflichtet. Eine offizielle Bestätigung der Video-Podcast-Pläne steht allerdings noch aus – Netflix selbst wollte sich auf Anfrage von «Business Insider» nicht zu den Berichten äussern.
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