Am Montag, dem 5. Mai, findet die alljährliche Met Gala in New York statt. Die Gala von «Vogue»-Chefredakteurin Anna Wintour ist eine Benefizveranstaltung zugunsten des Metropolitan Museum of Art. Die Gala gibt es seit 1948. Bei dem Mega-Event zeigen Stars und Sternchen zu einem vorgegebenen Motto einen möglichst aufregenden Look.
Co-Vorsitzende der diesjährigen Gala sind neben Wintour Rapper ASAP Rocky, Schauspieler Colman Domingo, Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton und Sänger und Louis-Vuitton-Designer Pharell Williams. Basketballer LeBron James fungiert als Ehrenvorsitzender.
Die US-amerikanische Modejournalistin Eleanor Lambert gründete 1948 die Met Gala, welche zuerst als schlichtes, aber elegantes Abendessen für Mäzene daherkam. Veranstaltet wurde es abwechselnd im New Yorker Waldorf Astoria, dem Central Park und dem Rockefeller Center. Ab 1972 gab es ein jährliches Motto und ab 1973 wurde das Metropolitan Museum of Art der fixe Veranstaltungsort. Seit 1995 ist «Vogue»-Chefredakteurin Anna Wintour für die Gala verantwortlich.
Das Motto für dieses Jahr hat es in sich und sollte von den Stars beziehungsweise dessen Stylisten gut durchdacht werden, um nicht in das Fettnäpfchen der kulturellen Aneignung zu treten. Der Dresscode lautet nämlich: «Tailored for You», was an die neue Ausstellung «Superfine: Tailoring Black Style» angelehnt ist. Einfach gesagt lautet das Motto also «Black Dandy».
Damit wird seit langem wieder einmal der Fokus auf Herrenmode gelegt. Bei der Ausstellung werden der Dandyismus und die Entstehung schwarzer Identitäten durch Kleidung betrachtet. Es wird also ein Fokus auf die zentrale Rolle der schwarzen Kultur bei der Gestaltung der Mode gelegt.
Ursprünglich war ein Dandy – am bekanntesten verkörpert durch Persönlichkeiten wie Beau Brummell im Grossbritannien des 18. Jahrhunderts – ein Mann, dessen Hauptziel es war, durch tadellose Pflege und Kleidung aufzufallen. Brummell bewegte sich von der Extravaganz früherer aristokratischer Kleidung weg zu schlichten, eleganten Schnitten. Ein Dandy nutzte Mode somit nicht nur als Selbstdarstellung, sondern auch als eine Art Rebellion gegen gesellschaftliche Normen.
Auch bei den schwarzen Dandys geht das Ganze weit über Ästhetik hinaus und dreht sich um Identität, Macht und Widerstand. Als die schwarze Bevölkerung an den Rand gedrängt wurde, war der Dandy jemand, der sich nicht in die Kategorie von Rasse und Klasse pressen liess.
In den 1920er Jahren wurde Harlem zum Zentrum schwarzer Intellektueller und künstlerischen Denkens. Auch die Mode spielte eine wichtige Rolle. Mit einem eleganten Anzug, glänzenden Schuhen und einer Fliege drückte der schwarze Dandy aus: Ich bin auch hier.
Von der Harlem Renaissance über die Black-Power-Bewegung bis hin zu den heutigen Laufstegen hat sich das schwarze Dandytum der Zeit angepasst und neue Formen angenommen. Heutzutage zeichnet sich der schwarze Dandy durch massgeschneiderte Kleidung, extravagante Accessoires und kräftige Farben aus. Ob übergrosse, auffällige Stücke, der Einfluss verschiedener Kulturen oder die Verbindung von Strassenkultur mit Haute Couture, es sind keine Grenzen gesetzt.
Doch obwohl sich dieses Jahr alles um die Männer dreht, können auch die Frauen aufatmen. Die Dandizette ist nämlich die weibliche Version des Dandys. Diese trug üblicherweise rosa Schuhe, ein weisses Kleid und Handschuhe.
Auf die Gästeliste von Anna Wintour zu gelangen, ist gar nicht so einfach. Sie bestimmt nämlich, wer eingeladen wird. Üblicherweise handelt es sich dabei um grosse Namen aus Film, Musik, Mode oder der Tech-Welt. Wintour soll ebenfalls darauf achten, dass die Gäste möglichst mottogetreu daherkommen.
Zur Gala kommen normalerweise etwa 450 Besucher. Stammgäste sind etwa Blake Lively, Sarah Jessica Parker, Gigi Hadid, Lady Gaga oder Rihanna. Aus der Schweiz besuchte schon Roger Federer das Event.
Der Preis für eine Karte soll um die 30'000 Dollar sein, für einen Tisch muss sogar bis zu 300'000 Dollar hingeblättert werden. So kommt auch dieses Jahr wahrscheinlich wieder eine zweistellige Millionensumme zusammen.
Nach den Auftritten auf dem roten Teppich können die Gäste im Hauptsaal des Museums ein privates Luxusdinner geniessen. Dabei gilt ein strenges Handy-Verbot. Nach dem Abendessen folgt eine Afterparty, wobei aber auch wieder gefilmt werden darf.
Wer die schrillen und pompösen Looks live mitverfolgen möchte, kann dies auf dem offiziellen Livestream der Met Gala tun. Moderiert wird dieser von Sängerin und Schauspielern Teyana Taylor, La La Anthony sowie Ego Nwodim. Der Livestream der Met Gala beginnt um 18.00 Uhr EST (in der Schweiz ab Mitternacht) und ist auf YouTube zu finden oder im Livestream der «Vogue».
Auch in den vergangenen Jahren geizten die Stars nicht mit teils wunderschönen, teils verstörenden Looks. Nachfolgend findest du einige herausgesuchte Looks: