Wenn Sie noch ein passendes Outfit für das kommende Silvesterfest suchen, müssen Sie beim «Drunter» nicht mehr lange überlegen: Knallrot sollte es sein – Form und Schnitt sind dagegen zweitrangig. Der Brauch in den besagten Ländern verspricht, dass jene, die die Nacht ins neue Jahr mit roter Unterwäsche begehen, Glück, Erfolg und vor allem Liebe erfahren werden. Auch Gesundheit und Leidenschaft werden in Aussicht gestellt.
Eine Einschränkung bleibt jedoch: Die Unterwäsche darf nicht selbst gekauft sein, sondern sie muss geschenkt worden sein. An Silvester wird sie dann zum allerersten Mal getragen. Zudem muss die rote Unterwäsche an Neujahr weggeworfen werden, da der Zauber sonst nicht wirkt. Wer an solche Traditionen nicht glaubt, wird mit roter Unterwäsche einfach «nur» verführerisch aussehen.
Woher der glücksversprechende Aberglaube an rote Unterwäsche zum Silvesterabend kommt, ist nicht ganz geklärt. Vor allem ist der Silvesterbrauch in Italien verbreitet. Daher wird angenommen, dass er seinen Ursprung in der römischen Kaiserzeit unter Kaiser Augustus hat. Rote Unterwäsche galt in dieser Epoche als Glücksbringer.
Eine andere Theorie besagt, dass der Ursprung des Brauchs in China liegen könnte. Die Farbe Rot symbolisiert in Asien Glück und Wohlstand. Das Tragen von roter Unterwäsche am chinesischen Neujahrsfest gilt daher als Glücksbringer. Möglicherweise hatte der venezianische Chinareisende Marco Polo diesen Aberglauben im 13. Jahrhundert durch seine Berichte in Italien verbreitet und so den alten römischen Brauch wiederbelebt.
In Spanien und Mexiko setzt man zum Jahreswechsel ebenfalls auf rote Unterwäsche. Aber auch in Deutschland erfreuen sich die Dessous immer grösserer Beliebtheit – immerhin will keine Gelegenheit aufs Glück im neuen Jahr ungenutzt bleiben.
Rot verstärkt den Eindruck der Prallheit des Lebens, der Blühte und der Pracht.
Der Kult ist älter als römisch, vermute ich mal.