Der 1968 erschienene Film «Romeo und Julia» des italienischen Regisseurs Franco Zeffirelli hatte beiden Schauspielern einen Golden Globe eingebracht. Über 50 Jahre später verklagen Olivia Hussey und Leonard Whiting Paramount nun um eine Millionensumme im dreistelligen Bereich. Der Vorwurf: sexuelle Ausbeutung.
Im Film sind die beiden für einen kurzen Moment nackt zu sehen. Pikant: Beim Dreh waren sie erst 15 beziehungsweise 16 Jahre alt. Aus der in Kalifornien eingereichten Klage geht hervor, dass der inzwischen verstorbene Regisseur sie zur Nacktszene gedrängt und ihnen versichert haben soll, dass sie nicht nackt, sondern in hautfarbener Unterwäsche vor der Kamera stehen würden. Zeffirelli habe Druck gemacht, indem er sagte, der Film würde ohne diese Szene scheitern.
Die beiden Kläger, so heisst es in der Anklage weiter, seien heimlich gefilmt worden, während sie nackt oder teilweise nackt waren. Sie fordern deshalb Schadenersatz von mehreren hundert Millionen Dollar – schliesslich hätten sie seit der Publikation des Filmes seelische Qualen und emotionalen Schmerz erlitten. Ausserdem sind sie der Meinung, dass die Aufnahmen ein Grund sind für ihren späteren nur bescheidenen beruflichen Erfolg.
In einem Interview 2018 mit dem Magazin «Variety» verteidigte Hussey die Nacktszene noch und beteuerte, sie sei sehr geschmackvoll umgesetzt worden. Ausserdem sprach auch sie sich für die Begründung aus, dass die Szene «für den Film notwendig war». Im gleichen Jahr sagte sie gegenüber Fox News zudem: «Es war keine grosse Sache. Ich habe komplett vergessen, dass ich nackt war.»
(anb)
Der Rest ist meiner Meinung nach jedoch der plumpe Versuch, nochmals an die grosse Kohle zu kommen.