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WWF-Fischratgeber: Auf diese Fischarten solltest du unbedingt verzichten

Regionale Fischarten sind von Überfischung bedroht.
Gewisse Meerestiere sind regional von Überfischung bedroht. Vor dem Kauf sollte man sich deshalb mit dem WWF-Fischratgeber schlaumachen.Bild: imago-images.de

Du isst gern Fisch? Dieser Online-Fischratgeber sagt, was du (nicht) kaufen solltest

Immer mehr Fischarten sind vom Aussterben bedroht und sollten daher nur mit Umsicht gegessen werden. Die Umweltschutzorganisation WWF hat ihren Online-Fischratgeber aktualisiert.
22.04.2024, 16:2522.04.2024, 16:25
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Ein Artikel von
t-online

Fisch lässt sich auf viele schmackhafte Arten zubereiten. Aber wie geht das guten Gewissens? Denn die Überfischung nimmt zu – auch in der Ostsee, wie die Umweltschutzorganisation WWF in der neuen Ausgabe ihres Fischratgebers (siehe Quellen) schreibt.

Wo ist das Problem?

Vorsicht bei Hering, Dorsch und Sprotte

Mit Blick auf die Ostsee lautet die Einschätzung: «Hering und Dorsch sind in einem dramatisch schlechten Zustand. Wir können den Verzehr dieser regional typischen Fische nicht mehr bedenkenlos empfehlen», sagt Philipp Kanstinger, Fischereiexperte beim WWF Deutschland.

Auch Sprotten aus der Ostsee sind der Einschätzung des WWF zufolge nur «zweite Wahl». Grund: Die Sprottenfischerei trage massgeblich zur Überfischung bei. Die Fische dienen dabei vorwiegend der Tierfutterproduktion – insbesondere für die Lachszucht.

Auszug aus dem WWF-Fischratgeber

Auszug aus dem WWF-Fischratgeber.
Sprotten – eine Heringsart – haben eine Schlüsselstellung in den Nahrungsnetzen der Meere. Sie sind kurzlebig und haben sehr viele Nachkommen.Screenshot: fischratgeber.wwf.de

Doch nicht nur die Überfischung ist in der Ostsee ein Problem. Auch die schlechten Umweltbedingungen treffen die Fische. Zum Beispiel Düngemittel und die Auswirkungen der Klimaerwärmung.

Und was gilt abseits der Ostsee? Es gibt keinen Kabeljau mehr, den der WWF uneingeschränkt empfehlen kann. Der in der Nordostarktis gefangene Kabeljau, der hauptsächlich auf dem deutschen Markt erhältlich ist und mit Grundschleppnetzen gefangen wird, wurde in die rote Kategorie eingestuft. Der Grund: viel Beifang.

Der WWF betont auch, dass vom Aussterben bedrohte Arten wie Aal, Granatbarsch, Rochen und Hai, die oft als Schillerlocke verkauft werden, nicht auf den Teller gehören.

Nachhaltige Alternativen für Fisch-Fans

Ganz grundsätzlich gilt: Fisch ist eine Delikatesse und sollte nicht täglich gegessen werden. Wer etwas Tierisches aus dem Meer oder einem See und Fluss konsumieren möchte, sollte vor dem Kauf den Online-Fischratgeber konsultieren. Dort sind die problemlos geeigneten Arten grün eingestuft.

Doch welchen Fisch kann ich denn nun bedenkenlos geniessen? Hier empfiehlt der WWF Karpfen und Forelle aus Bio-Zucht. Auch Austern aus Hänge- und Pfahlkulturen sowie Bodenkulturen sind eine gute Wahl.

Bei Wildfisch hängt die Empfehlung von der Fangmethode und dem Herkunftsort ab. Seelachs aus der Nordostarktis, der mit Ringwaden gefangen wird, gilt zum Beispiel als nachhaltige Option. Wer Lachs geniessen möchte, sollte sich für Wildlachs aus Alaska entscheiden.

Tipp: Du kannst auf die Fangmethode achten, die auf der Verpackung angegeben werden muss. Fischfang mit Hand- und Angelleinen ist laut WWF nachhaltiger als solcher mit Grundschleppnetzen.

Quellen

(t-online/dsc)

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41 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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petitcycliste
22.04.2024 16:48registriert September 2023
Ich habe den Ratgeber auch schon angeschaut, aber viele nachhaltige Optionen scheint es nicht mehr zu geben. Eigentlich fände ich es aber besser, wenn Migros, Coop und Co. sich diese Webseite zu Herzen nehmen würden und die problemhaften Fische gar nicht mehr ins Sortiment nehmen würden. Wäre das wirklich zu viel verlangt?
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Katzen und Faulenzen
22.04.2024 16:47registriert März 2020
Du isst gern Fisch? Dieser Online-Kommentar sagt, welchen Fisch du kaufen solltest: keinen.
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Dr no
22.04.2024 17:46registriert Mai 2018
Der grösste Irrtum ist es, Zuchtfisch zu kaufen und zu denken, man tue etwas gutes für die Umwelt. Denn das Tierfutter wird einfach aus anderen Fischen hergestellt, die gefangen werden müssen.
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