Fisch lässt sich auf viele schmackhafte Arten zubereiten. Aber wie geht das guten Gewissens? Denn die Überfischung nimmt zu – auch in der Ostsee, wie die Umweltschutzorganisation WWF in der neuen Ausgabe ihres Fischratgebers (siehe Quellen) schreibt.
Mit Blick auf die Ostsee lautet die Einschätzung: «Hering und Dorsch sind in einem dramatisch schlechten Zustand. Wir können den Verzehr dieser regional typischen Fische nicht mehr bedenkenlos empfehlen», sagt Philipp Kanstinger, Fischereiexperte beim WWF Deutschland.
Auch Sprotten aus der Ostsee sind der Einschätzung des WWF zufolge nur «zweite Wahl». Grund: Die Sprottenfischerei trage massgeblich zur Überfischung bei. Die Fische dienen dabei vorwiegend der Tierfutterproduktion – insbesondere für die Lachszucht.
Doch nicht nur die Überfischung ist in der Ostsee ein Problem. Auch die schlechten Umweltbedingungen treffen die Fische. Zum Beispiel Düngemittel und die Auswirkungen der Klimaerwärmung.
Und was gilt abseits der Ostsee? Es gibt keinen Kabeljau mehr, den der WWF uneingeschränkt empfehlen kann. Der in der Nordostarktis gefangene Kabeljau, der hauptsächlich auf dem deutschen Markt erhältlich ist und mit Grundschleppnetzen gefangen wird, wurde in die rote Kategorie eingestuft. Der Grund: viel Beifang.
Der WWF betont auch, dass vom Aussterben bedrohte Arten wie Aal, Granatbarsch, Rochen und Hai, die oft als Schillerlocke verkauft werden, nicht auf den Teller gehören.
Ganz grundsätzlich gilt: Fisch ist eine Delikatesse und sollte nicht täglich gegessen werden. Wer etwas Tierisches aus dem Meer oder einem See und Fluss konsumieren möchte, sollte vor dem Kauf den Online-Fischratgeber konsultieren. Dort sind die problemlos geeigneten Arten grün eingestuft.
Doch welchen Fisch kann ich denn nun bedenkenlos geniessen? Hier empfiehlt der WWF Karpfen und Forelle aus Bio-Zucht. Auch Austern aus Hänge- und Pfahlkulturen sowie Bodenkulturen sind eine gute Wahl.
Bei Wildfisch hängt die Empfehlung von der Fangmethode und dem Herkunftsort ab. Seelachs aus der Nordostarktis, der mit Ringwaden gefangen wird, gilt zum Beispiel als nachhaltige Option. Wer Lachs geniessen möchte, sollte sich für Wildlachs aus Alaska entscheiden.
Tipp: Du kannst auf die Fangmethode achten, die auf der Verpackung angegeben werden muss. Fischfang mit Hand- und Angelleinen ist laut WWF nachhaltiger als solcher mit Grundschleppnetzen.
(t-online/dsc)
Wie sieht es mit unseren Gewässern aus? Darf ich unseren einheimischen Fisch noch ‚ohne schlechts Gewissen‘ kaufen?
Auf Meeresfische verzichten wir gänzlich.