Netflix hat es im Moment nicht leicht. Die Abonnentenanzahl wächst nicht mehr so schnell wie bisher und Konkurrenzdienste schiessen wie Pilze aus dem Boden. Doch der Streaming-Dienst hat einige Projekte in der Mache, die nicht nur neue User anlocken, sondern auch Disney Plus und Co. auf Abstand halten sollen.
«Avatar – Der Herr der Elemente» gilt als einer der erfolgreichsten Zeichentrickfilme des 21. Jahrhunderts. Entsprechend war es auch nicht verwunderlich, dass 2010 eine Realverfilmung in die Kinos kam. Überraschend war dann aber vielmehr – zumindest aus Sicht des Studios – dass der Film floppte.
Regisseur M. Night Shyamalan hatte es verpasst, die von den Fans so geliebte Welt rund um Aang und seine Freunde adäquat als Film zu adaptieren. Die zwei geplanten Fortsetzungen wurden abgesagt und stattdessen erschien mit «Die Legende von Korra» eine Fortsetzung in Trickfilmformat.
Netflix möchte nun einen neuen Anlauf nehmen. Und weil man nicht die gleichen Fehler wie zuvor machen will, wird der Stoff als Realserie adaptiert. So soll man mehr Zeit haben, die Welt zu etablieren und die Charaktere einzuführen. Beim Casting will man vor allem dem Whitewashing-Vorwurf, der bei der Verfilmung aufkam, aus dem Weg gehen und achtet auf eine gute Durchmischung der Besetzung mit asiatischstämmigen Schauspielern.
Am positivsten stimmen dürfte aber die Tatsache, dass die Schöpfer der Originalserie als Produzenten dabei sind. Sie werden also ganz genau hinschauen, was die kreativen Köpfe machen und ihnen, wenn nötig, auf die Finger klopfen.
Darüber hinaus ist leider noch nicht sehr viel bekannt. Es gibt weder eine Besetzungsliste, noch ein Erscheinungsdatum. Auch bei der Episodenanzahl tappen wir noch im Dunkeln. Allerdings dürften wir zwischen 8 und 13 Folgen erwarten, wenn Netflix so wie bis anhin agiert.
Wer sich um 2004 herum oft auf MTV herumgetrieben hat, kennt den Anime «Cowboy Bebop» garantiert. Der Trickfilm für Erwachsene hat massgeblich dazu beigetragen, Animes für ein älteres Publikum im Westen populär zu machen.
Die Serie erlangte schnell Kultstatus, wodurch Hollywood schnell für eine Realfilm-Adaption zu haben war. 2011 sollte der Film mit Keanu Reeves als Spike Spiegel in die Kinos kommen. Leider blieb das Projekt in der Produktionshölle stecken und wurde schliesslich verworfen.
Nun hat sich Netflix dem Stoff angenommen und setzt die Vorlage als Real-Serie um. Und wenn Netflix etwas anpackt, geht es in der Regel auch vorwärts. Im Falle von «Cowboy Bebop» sind die Dreharbeiten gerade gestartet, wie das folgende Video beweist:
Entsprechend ist natürlich auch der Cast bekannt:
Gemunkelt wird, dass die Serie zehn Episoden umfassen soll. Momentan ist noch nicht ganz klar, ob es sich um eine Mini-Serie handeln wird oder das Projekt auf mehrere Staffeln angelegt ist. Auch wenn es los geht, hat Netflix noch nicht verraten – wahrscheinlich ist aber 2020.
«One Piece» darf man wohl getrost zu Kult-Anime-Reihen wie «Dragon Ball», «Naruto» oder «Yu-Gi-Oh» zählen. Und obwohl weder der Manga noch die Anime-Adaption abgeschlossen sind, werkelt Netflix an einer Realfilm-Serie.
Der Streaming-Dienst wird die Serie dabei nicht alleine stemmen, sondern mit zwei weiteren Produktionsfirmen umsetzen. Das ist wohl auch nötig, denn glaubt man den Gerüchten, soll die Serie ein ziemlich hohes Budget haben. Die Rede ist von neun bis zehn Millionen Dollar pro Folge.
Hoffen lässt, dass die Beteiligten anscheinend alles grosse «One Piece»-Fans sind – zumindest diejenigen, in den wichtigen Positionen. So hat Produzent Marty Adelstein gesagt, dass er «One Piece» schon seit 20 Jahren lese, also schon beinahe seit die Serie erstmals in Japan erschienen ist.
Entsprechend hat man auch beim Drehbuchautor jemanden engagiert, der mit der Vorlage gut vertraut ist: Matt Owens. Der Name wird euch jetzt vermutlich nicht sagen, doch Owens hat unter anderem an den Drehbüchern für «Agents of Shield», «The Defenders» und «Luke Cage» mitgeschrieben.
Geht es um «One Piece» sei Owens ein regelrechter Fanboy, berichten die Beteiligten. So habe er bei einem Meeting Details über einen Charakter gewusst, die nicht einmal mehr dem anwesenden Redaktor des «One Piece»-Übersetzungsteams geläufig waren.
Leider ist ansonsten noch nicht wirklich viel über die Adaption bekannt. Da Owens erst letzten Sommer als Drehbuchautor bekannt gegeben wurde, dürfte es auch noch ein Weilchen gehen, bis wir die Serie zu sehen bekommen.
Es gibt drei Animes, die in den 90ern einen riesigen Einfluss auf die westliche Populärkultur hatten: «Akira», «Battle Angel Alita» und «Ghost in the Shell». Alle drei Filme versucht Hollywood schon seit etwa zwei Jahrzehnten zu verfilmen. Bei zweien hat es tatsächlich geklappt: «Battle Angel Alita» und «Ghost in the Shell». Letzterer kam 2017 in die Kinos, zeigte Scarlett Johansson in der Hauptrolle und enttäusche viele Fans.
Die Realfilm-Adaption verstümmelte die komplexe und teilweise auch sehr philosophische Geschichte des Originals zu einem mainstream-tauglichen 08/15-Film. Die weltweite Entrüstung hat aber gezeigt, dass «Ghost in the Shell» auch nach über 20 Jahren noch äusserst populär ist. Das macht sich jetzt Netflix zunutze und produziert eine neue Serie zu «Ghost in the Shell».
Ganz nach dem Motto «Zurück zu den Wurzeln» wird die neue Serie «Ghost in the Shell SAC_2045» aber keine Realfilm-Adaption, sondern animiert. Allerdings soll der neue Film in 3D animiert werden, was natürlich die Frage aufwirft, wie das Endprodukt aussehen wird. Geht es eher in Richtung des «Final Fantasy»-Films aus dem Jahr 2001 oder sieht es doch eher nach Trickfilm aus, wie im Film «Appleseed» von 2004?
Was wir immerhin wissen, ist, dass «Ghost in the Shell» storymässig an «Stand Alone Complex» anschliessen wird. Für die Produktion ist ausserdem das Studio verantwortlich, welches auch den ersten Anime von 1995 produziert hat. Erscheinen soll die Serie irgendwann 2020 – nur die Episodenanzahl ist noch nicht bekannt.
«Shadow and Bone» ist der erste Band der sogenannten «Grishaverse»-Saga, welche im deutschen Sprachraum noch nicht so bekannt ist. Der erste Band erschien 2012 und fand sich schon nach kurzer Zeit auf Platz eins der Bestsellerliste der «New York Times».
Ursprünglich sicherte sich DreamWorks eine Filmoption für den ersten Band, was allerdings zu nichts geführt hat. Nun ist Netflix am Zug und macht aus der Trilogie eine Fantasyserie. Die Produktion ist anscheinend bereits in vollem Gange, das zeigt ein erstes Cast-Foto, das der Streaming-Dienst veröffentlicht hat.
Die «Grishaverse»-Saga spielt in einer fiktiven Welt, die an das russische Reich des frühen 19. Jahrhunderts erinnert – allerdings von Magie durchdrungen ist. Die offizielle Inhaltsangabe liest sich wie folgt:
In einer Welt, die von einer massiven Barriere der ewigen Dunkelheit in zwei Hälften gespalten wird, in der sich unnatürliche Kreaturen an Menschenfleisch ergötzen, entdeckt eine junge Soldatin eine Macht, die ihr Land endlich vereinen könnte. Aber während sie darum kämpft, ihre Macht zu verbessern, planen gefährliche Kräfte eine Verschwörung gegen sie. Schläger, Diebe, Attentäter und Heilige sind jetzt im Krieg, und es wird mehr als Magie erfordern, um zu überleben.
Wann die Serie erscheint, und welchen Umfang sie haben wird, wissen wir leider noch nicht. Eigentlich wissen wir ja noch nicht einmal, ob sie schlussendlich wirklich «Shadow and Bone» heissen wird. Da Netflix aber bereits in diesem Herbst in Budapest drehen möchte, könnte die Serie schon nächstes Jahr erscheinen.
Raembe
TanookiStormtrooper
Leverage
Ich gehe davon aus, dass die vielen Animes auf Netflix sehr gute Quoten haben. Nur scheint mir, zieht Netflix die falschen Schlüsse daraus. Es ist nicht nur die Geschichte, sondern halt wirklich auch der Zeichnungsstil und die Anime Art an sich (zB Fanservice).
One Piece kann eigentlich nur floppen. Das gabze ist so abstrus unrealistisch, dass es nur als Trickfilm funktioniert. Natürlich geht mit CGI auch viel, aber CGI bei so unrealistischen Dingen sieht immer doof aus.