Zwölf Grammys, zwei Golden Globes und einen Oscar: Lady Gaga gelang nicht nur der internationale Durchbruch als Sängerin, sondern auch als Schauspielerin. 2018 spielte die mittlerweile 35-Jährige in «A Star Is Born» gemeinsam mit Bradley Cooper die Hauptrollen. Sie spielte eine junge Musikerin, die über Nacht zum Star wird.
In ihrer ersten Filmrolle zeigte sich Gaga von einer für ihre Verhältnisse ungewöhnlichen Seite. Sie verzichtete auf Make-Up und liess sich ihre Naturhaarfarbe färben. «Ich gab mein ganzes Herz und meine Seele für die Rolle», so Gaga. Sie habe sich noch nie so offen gezeigt und sich komplett fallen lassen.
Bei der Oscarverleihung 2019 war «A Star Is Born» in acht Kategorien nominiert, unter anderem als bester Film, Lady Gaga als beste Hauptdarstellerin und Bradley Cooper als bester Hauptdarsteller. In der Oscar-Kategorie «Bester Song» erhielt Lady Gagas Song «Shallow» die goldene Statue.
Nach dem Riesenerfolg von «A Star Is Born» flatterte schon die nächste Anfrage für einen Film ins Haus von Gaga. Regisseur Ridley Scott schickte Gaga sein Drehbuch, als er sie in ihrem ersten Film gesehen hatte. Davor sollen Schauspielerinnen wie Angelina Jolie, Penélope Cruz und Margot Robbie im Gespräch gewesen sein.
Seit 20 Jahren arbeitet Scott an seinem Film über Geld, Macht und Intrigen. Er rollt die Geschichte um die Ermordung von Maurizio Gucci, Chef des Modehauses Gucci, neu auf. Gaga spielt im Mode-Blockbuster die Ex-Frau Patrizia Reggiani, welche des Mordes an ihrem Ex-Ehemann für schuldig befunden wurde.
Für die Rolle der Italienerin dunkelt Gaga ihre Haarfarbe von platinblond auf brünett und legt sich einen italienischen Akzent zu. «Ich will offen und ehrlich sein: Ich habe anderthalb Jahre als Reggiani gelebt», erzählt sie der britischen «Vogue».
Auch abseits der Kamera habe sie den italienischen Akzent nicht abgelegt. «Auch wenn ich nicht vor der Kamera stand, blieb ich Reggiani», so Gaga. Dabei soll sie sich so sehr in die Rolle als Patrizia Reggiani hineingesteigert haben, dass sie den Bezug zur Realität verloren habe. Gegen Ende der Dreharbeiten habe sie an einigen psychischen Schwierigkeiten gelitten.
«Ich erinnere mich, dass ich eines Tages mit einem Hut einen Spaziergang durch Italien machen wollte. Ich hatte seit zwei Monaten keinen Spaziergang gemacht und ich wurde panisch. Ich dachte, ich wäre am Filmset», erinnert sich die Sängerin und Schauspielerin zurück. Auch auf ihre Familie habe sich der Dreh negativ ausgewirkt. «Es gab Schweigen und Trennungen für eine Weile», so Gaga.
So viel Mühe sich Gaga auch gab, sich in Reggiani hineinzufühlen, getroffen habe sie die mittlerweile 72-Jährige nie. Reggiani ist mittlerweile nach 18 Jahren im Gefängnis entlassen worden und hat sich bereits darüber beschwert. «Ich bin ziemlich verärgert darüber, dass Lady Gaga mich im Film ‹House of Gucci› spielt, ohne auch nur die Weitsicht und Sensibilität zu haben, um mich zu treffen».
«House of Gucci» kommt am 25. November 2021 in die Schweizer Kinos. In weiteren Rollen sind neben Lady Gaga noch Salma Hayek, Al Pacino, Camille Cottin, Jack Huston, Jeremy Irons und Jared Leto im Film zu sehen.