In dieser Woche ging ein Nachrichten-Verlauf zwischen der Band Culcha Candela (beziehungsweise einer Person, die die Gruppe bei Social Media vertritt) und einem Fan viral. Für die nicht ganz ernstgemeinte Frage, ob Culcha Candela an ihrem Geburtstag spielen würden, erhielt eine Userin eine harsche Reaktion.
«Weisst du, was es allein kostet, wenn wir uns in Bewegung setzen von A nach B?», äusserte die Band beispielsweise vorwurfsvoll und legte immer wieder nach – obwohl das Thema mit einem einfachen «nein» hätte beendet sein können.
Dafür kassierten Culcha Candela heftige Kritik. Auf ihrem Instagram-Kanal lässt die Band jetzt eine Entschuldigung folgen. Doch die mutet zumindest teilweise befremdlich an.
«Es tut uns sehr leid, dass wir einer jungen Frau gegenüber in einer Unterhaltung auf Instagram einen unangemessenen Ton angeschlagen haben», heisst es zunächst in der Stellungnahme. Die Band bedauert den Vorfall «zutiefst». Weiter heisst es:
Mit der Person habe man sich «ausgesprochen», wird versichert. Es sei «alles wieder ok». Die Userin habe Culcha Candela auch verziehen. «Sie und wir stehen seit einiger Zeit regelmässig in Kontakt.» Es sei jedoch nicht die Absicht der Person gewesen, so viel Aufregung zu erzeugen. «Wir möchten euch hier vor allem darum bitten, sie in Ruhe zu lassen, weil sie das alles mittlerweile sehr überfordert.»
Die Kritik der vergangenen Tage wiederum sieht die Band offenbar recht locker. «Wenn ihr uns weiterhin dafür roasten wollt, nur zu! Über die witzigen Sachen und uns selbst können wir am besten lachen – sind gute Memes dabei!», lassen Culcha Candela verlauten.
Doch dann wird es ein wenig befremdlich, denn plötzlich zeigt sich die Band verwundert über die «riesige Anteilnahme» der letzten Tage – verbunden mit einem Dank an alle «Hater» für den «gestiegenen Traffic». Die vorige Entschuldigung wirkt dadurch schon nicht mehr so ganz seriös. Ganz nach dem Motto: Auch schlechte Presse ist am Ende gute Presse.
Im letzten Absatz wird dann sogar noch ein ganz anderes Thema angeschnitten, genauer gesagt wird es auf einmal politisch. «Wir bitten euch alle, sich auch bei wichtigen Themen wie der gefallenen Brandmauer mindestens genauso stark zu empören», meint die Band, und lenkt damit vom eigenen Fehlverhalten ab. Schliesslich stehen die Abstimmung im Bundestag über die Migrationsanträge der CDU und fragwürdige Nachrichten einer Musikformation an einen Fan in keinem Verhältnis zueinander.
Dementsprechend gibt es erneut reichlich Kritik in den Kommentaren. «Ihr bedauert nicht, was ihr getan habt, sondern dass es so viral gegangen ist», schreibt eine Followerin. An anderer Stelle ist zu lesen: «Ihr lernt täglich dazu? Dafür habt ihr euch aber ganz schön lustig über das Thema gemacht.»