Nasse Füsse, Vitamin-D-Mangel, kurze Tage, dicke Jacken – es gibt Menschen, die den Herbst und Winter mögen. Andere verteufeln diese Jahreszeiten und sehnen sich nach Sonne und Wärme. Am liebsten kurz in die Karibik fliegen und auf dem Liegestuhl der Dunkelheit in der Schweiz trotzen. Doch mittlerweile wissen wir: Eine Reise mit dem Flugzeug muss nicht unbedingt sein.
Deshalb hier unsere sieben Tipps mit Orten, an denen es auch im Spätherbst noch sonnig ist. Nicht erschrecken bei der Reisezeit: So sieht wohl die bittere Realität des ökologischen Reisens aus, wenn man Sonne und Wärme im Herbst oder Winter will.
In der sizilianischen Hauptstadt ist auch in den Wintermonaten keine Spur von Winterdepression. Mit fast 20 Grad im Dezember und durch die herzlichen Sizilianer wird einem hier ganz warm ums Herz. Und was braucht's auch noch für ein wohliges Gemüt? Richtig: leckeres Essen. Und das gibt's in Palermo an jeder Ecke. Am besten auch das Street-Food probieren – es lohnt sich. Wer sich nach kristallklarem Wasser sehnt, sollte unbedingt einen Tagesausflug nach Mondello unternehmen. Am Haus-Strand der Palermitaner könnte man sich in der Karibik meinen.
Wenn wir uns schon in Richtung Italien orientieren, bleiben wir doch gerade dabei. Denn über den Stiefel gelangen wir nach Korfu. Dort ist es in den Wintermonaten deutlich ruhiger, die Sonne hat man einmal im Jahr ganz für sich alleine. Bei angenehmen Temperaturen um die 15 Grad kann man sich auf der «grünsten Insel Griechenlands» das Gesicht von der Sonne küssen lassen. Wer lieber ein bisschen aktiver ist, hilft am besten Oliven ernten, das wird hier nämlich im Winter gemacht.
Lasst uns einen Gang runterschalten. Nach so langen Reisen besuchen wir nun Marseille. Am zweitsonnigsten Ort Europas (gemessen an den Sonnenstunden) kann der Vitamin-D-Speicher definitiv aufgefüllt werden. Dies tut man am besten auf der 260 Meter langen Sonnenterrasse am Hafen. Wer sich die volle Portion Marseille gönnen will, probiert die sagenumwobene Bouillabaisse Fischsuppe.
Rije-was? Die kroatische Hafenstadt ist wohl nicht gerade die Top-Destination, ist aber sehr einfach zu erreichen. Und im Winter lautet die Devise ja sowieso: Nichts wie weg! Im herzigen Städtchen und an der Promenade haucht einem nicht nur die Meeresbrise den Sommer ein, sondern auch die schönen Strände. Also unbedingt die Picknick-Matte einpacken und mit etwas Wetterglück am klaren Wasser die Sonnenstrahlen geniessen.
Auf Platz fünf der sonnigsten Orte in Europa liegt Madrid. Knapp 3000 Sonnenstunden zählt man hier pro Jahr. Im Vergleich: In Zürich sind es 1900. In der Sonnenstadt sollte man sich den Flohmarkt «El Rastro» nicht entgehen lassen: Über 1000 Händler verkaufen hier Antiquitäten und andere Raritäten. Ausserdem ist besonders im Herbst ein Spaziergang im Retiro-Park ein Muss: Bunt gefärbte Blätter so weit das Auge reicht!
Will man auf das Flugzeug verzichten und dennoch an die Wärme, ist es am einfachsten, nach Italien zu reisen. Deshalb darf auch Sardinien nicht fehlen. Im November und Dezember ist es noch bis zu 16 Grad warm. Pro Tag scheint bis zu 8 Stunden die Sonne – davon können wir in diesen Monaten hier nur träumen. Die Aussicht aufs türkisblaue Meer ist definitiv besser als die in den grauen Nebel.
Bei diesem Tipp handelt es sich zwar nicht um einen Ort mit viel Sonne, sondern um einen für Herbstliebhaber. Denn farbenprächtige Baumkronen lassen deren Herz bekanntlich höher schlagen. Und wohl nirgends anders als von der Burg Hohenzollern in Baden-Württemberg kann man diese besser bestaunen. Die Aussicht ins gelb, grün, rot bis fast lila Blätter-Meer lässt einen hier den sonst so grauen Herbst vergessen.