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Cruel Intentions 2024: Wieso die Neuverfilmung des Films überflüssig ist

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Das Remake des Kultfilms «Cruel Intentions» ist ein Riesenflop

Die Serie ist so langweilig wie ein verregneter Herbstsonntag – alleine die Besetzung überzeugt. Vor allem aber ist «Cruel Intentions» ein Beispiel für ein Genre, das dem Niedergang geweiht ist.
25.11.2024, 20:54
Sven Papaux / watson.ch/fr
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«Cruel Intentions» (1999) ist ein Film, der zum Inbegriff von Popkultur wurde und so ikonisch, dass 25 Jahre später immer noch Gifs davon auf Whatsapp verschickt werden. Nun wurde der Streifen neu verfilmt – dieses Mal aber als Serie.

Nach einem erfolglosen Versuch von NBC im Jahr 2016 hat sich nun Prime Video an die Arbeit gemacht und sich den Grundstoff wieder angeeignet: den Roman «Gefährliche Liebschaften» von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos aus dem 18. Jahrhundert.

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Bild: tenor

Die neue Serie spielt allerdings am Manchester College in der Nähe von Washington DC und nicht in New York, wie in der Filmvorlage. Und falls du erwartest, die gleichen Namen wiederzufinden, wirst du vom Klappstuhl fallen. Kathryn Merteuil heisst jetzt Caroline und Annette Hargrove (gespielt von Reese Witherspoon) heisst jetzt Annie Grover (Savannah Lee Smith). Sebastian Valmonts Charakter (im Film Ryan Philippe) nimmt den Namen Lucien Belmont (Zac Burgess) an.

So, damit ist die Vorstellungsrunde beendet.

In der Geschichte geht es um einen Fall von Schikane, der schiefgelaufen ist und das System der Universität bedroht. Die Studierendenverbindungen sind in Aufruhr und haben Angst, dass ihre kleinen, abgeschotteten (und manchmal ungezügelten) Partys in die Brüche gehen. Inmitten dieses akademischen Tumults wollen Caroline und Sebastian ihren Platz an der Spitze der Pyramide behalten. Sebastian soll die Tochter des Vizepräsidenten verführen, um sie in die Höhle des Löwen, Carolines Studierendenverbindung, zu schicken. Hinter dieser Intrige geht es darum, ihre Macht und ihren Ruf zu bewahren.

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Das Remake von «Cruel Intentions» ist das perfekte Beispiel für einen Flop.Bild: amazon

«Cruel Intentions», im Serienformat, spielt mit der Nostalgie und versucht, Fan-Service zu leisten, um die Fans des Films zurückzuholen. Das Lied «Bitter Sweet Symphony» von The Verve wird in Endlosschleife abgespielt. Es ist ein Sound, der den Film geprägt hat. Auch die Szene im Schwimmbad wird nachgespielt, um den Generationswechsel zu verdeutlichen.

Für alle, die einen Ohrwurm möchten.Video: YouTube/TheVerveVEVO

Im Gegensatz zum Film kommt in der Serie aber die sexuelle Spannung des Liebesdreiecks nie zum Tragen und wird mit ein wenig Augenzwinkern weggewischt. Dafür werden die Trinkgelage immer zahlreicher und somit «Cruel Intentions» immer länger. Die Geschichte ist definitiv nicht dafür gemacht, auf mehrere Episoden verteilt zu werden.

Der Ton, das Tempo, der Schreibstil – alles ist langweilig. Was die Serie rettet, ist die Besetzung, die es schafft, diese rotzfrechen Gören zu verkörpern.

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Sarah Catherine Hook in der Rolle der Caroline. Eine der wenigen Überraschungen der Show.Bild: amazon

Man denkt etwa an Zac Burgess mit seinem gestylten Mullet und seiner Rolle als billiger Frauenheld. Die Performance des Australiers ist ein guter Grund, die Augen eine Weile auf dem Bildschirm verweilen zu lassen. Dasselbe gilt für Sarah Catherine Hook als Caroline, die hinter der Maske der unnachgiebigen jungen Frau kleine Brüche offenbart, die diesen berechnenden Charakter vermenschlichen.

Die Nase voll von schlampigen Teenie-Dramen

Die Schöpferinnen der Show, Phoebe Fisher und Sara Goodman, haben nichts Aufregendes oder Skandalöses in die Show eingebaut. Noch schlimmer ist, dass sie sich in einem mittlerweile sagenumwobenen (und nicht mehr funktionierendem) Rahmen von Studierendenverbindungen mit unbedeutenden Problemen verlieren. Die kulturelle Relevanz des Teenie-Dramas wird durch eine halbherzige Serie wie «Cruel Intentions» zu Fall gebracht.

Ein gewisser Überdruss, der durch diese Multiplikation von seelenlosen Teenagerproduktionen verkörpert wird, ist bei weitem kein rettender Akt für das Genre. «Cruel Intentions» vegetiert in einem leichenähnlichen Zustand dahin und nimmt seinen Platz in der (grossen) Bibliothek der harmlosen, eitlen, missratenen Teenie-Dramen ein.

Es bleibt zu hoffen, dass dieser Überdruss irgendwann auch den Exekutiven in den grossen Studios bewusst wird. Nur wenn das Thema richtig angepackt wird, lässt sich das Image der Teenagerserien wieder aufpolieren.

«Cruel Intentions» ist auf Amazon Prime Video verfügbar.

Trailer:

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