Nachhaltige Produkte haben in den letzten Jahren einen gewaltigen Aufschwung erlebt. Ob wiederverwendbare Periodenprodukte, kompostierbare Handyhüllen oder Zahnbürsten aus Bambus, in jedem erdenklichen Bereich gibt es heutzutage nachhaltigere Alternativen. Nun hat das Schweizer Sockenlabel DillySocks erstmals kompostierbare Socken – D-Compose genannt – auf den Markt gebracht. Das können sie.
Als ich erstmals von den kompostierbaren Socken gehört habe, habe ich mich gefragt: Sind denn nicht alle Socken, die zu 100 Prozent aus Baumwolle bestehen, kompostierbar?
Das stimmt, solange die Socken keinen Stretchanteil enthalten. Dieser besteht nämlich in den meisten Fällen aus Polyester, Spandex oder Nylon. Also aus Plastik, der nicht abbaubar ist.
Die neuen kompostierbaren Socken bestehen aus Bio-Baumwolle, «naNea by OceanSafe»-Polyester und aus «Roica™»-Elasthan. Der «naNea by OceanSafe»-Polyester und das «Roica™»- Elasthan sind zwar synthetische Materialien, diese bauen sich jedoch am Ende ihres Lebenszyklus vollständig ab, ohne Schadstoffe oder Mikroplastik zu hinterlassen. Coole Sache!
Um diese Frage einfach zu beantworten: Ja.
Die Socken sind gut. Ich habe sie während mehrerer Wochen getestet und sie haben in fast jeder Kategorie gut abgeschlossen. Aber es sind halt Socken, mein Leben hat sich nicht wirklich verändert.
Nein, tun sie nicht. Sie fühlen sich nicht anders als «normale» Socken an. Sie sind bequem, lassen sich ohne besondere Einschränkungen waschen, werden sauber und stinken nicht nach Öko-Gschmeus.
Das war tatsächlich eine meiner grossen Sorgen: Dass sich die Socken an meinen Füssen durch den Schweiss und die Bewegung wegkompostieren. Das ist jedoch nicht der Fall. Im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass ich mit den kompostierbaren Socken so gut wie nicht geschwitzt habe. Auch nicht während meines 90-minütigen Fussballtrainings. Da merkt man, was für einen Unterschied gute Qualität im Vergleich zu Plastikkleidern ausmacht.
Jein. DillySocks ist eigentlich bekannt dafür, dass ihre Socken mit lustigen Motiven auffallen. Die D-Compose tun das leider nicht. Es gibt sie nämlich nur unifarben. Den Coolstesockenträger-Award gewinnt man damit also leider nicht.
Um diese Frage einfach zu beantworten: Nein.
Meiner Meinung nach wird eine kompostierbare Socke unseren ökologischen Fussabdruck (wortwörtlich, höhö) nicht wirklich verkleinern. Es gibt einige Dinge, die einen weit grösseren Einfluss darauf haben, ob wir nachhaltig sind oder nicht.
Hier kommt nun aber das grosse ABER: Jeder Schritt in die richtige Richtung ist meiner Meinung nach ein guter Schritt. Somit ist auch jeder Schritt in D-Compose-Socken ein guter Schritt. Hach, die Wortspiele, die man hier machen kann, sind wirklich prächtig. Eine Firma, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt, ist für mich immer empfehlenswerter als eine, die das nicht tut. Und in einer Welt von Shein und Temu ist es umso wichtiger, dass sich kleinere Firmen für das Richtige einsetzen.
Seit Jahrhunderten werden hierzulande Wollsocken getragen und die sind auch kompostierbar. Ebenso reine Baumwollsocken. Im Westen nichts Neues 😊