Auf TikTok geht gerade der Hashtag #womeninmalefields viral. Mit satirischen Videos machen Frauen dabei auf problematisches Verhalten von Männern aufmerksam. Die Clips sind zwar mit Humor zu nehmen, sie weisen jedoch auch auf ein grösseres Problem in der Gesellschaft hin.
Die Videos zum Trend klingen etwa so: «Er hat nach Verhütung gefragt, dann habe ich gemeint, dass ich durch die Pille nichts fühle. #womeninmalefiels.» Oder: «Ich habe ihn angemacht, er hat mich abgewiesen, also habe ich ihm gesagt, dass er hässlich ist und ich ihn sowieso nicht wollte. #womeninmalefiels.»
@wastarasagt sorry 🤷🏻♀️
♬ Anaconda - Nicki Minaj
Unter dem Hashtag #womeninmalefiels versteht man so viel wie «Frauen in von Männern dominierten Bereichen». Frauen sagen somit, dass sie etwas tun, was sonst typisch für Männer ist. Indem sie dabei von sich selbst sprechen, damit aber Männer meinen, machen sie auf sexistische oder sonst problematische Aussagen und Verhaltensweisen von Männern aufmerksam.
Als Reaktion auf den Trend begannen einige Männer, den Spiess umzudrehen, und versuchten, #meninfemalefields viral zu machen. Dabei machten sie Aussagen wie: «Wenn ich mich von ihr trenne, weil sie einfach zu nett ist #meninwomenfields» oder «Sie hat versucht, mit mir Sex zu haben, also habe ich ihr gesagt, dass ich meine Tage habe #meninwomenfields.» Der Schuss ging jedoch gewaltig nach hinten los. In den Kommentaren zu den Videos der Männer erklären Frauen, wieso #meninwomenfields keinen Sinn macht.
«Frauen sind das unterdrückte Geschlecht, wir haben mit #womeninmalefiels auf Probleme aufmerksam gemacht, die wir mit dem männlichen Geschlecht haben, und anstatt dass sich die Männer nun überlegen, ob sie eventuell auch toxische Seiten haben, stellen sie sich nun in die Opferrolle und probieren zurückzuschlagen, schämt euch», meint etwa eine Userin unter einem der Videos.
Eine andere schreibt: «Ich merke an #womeninmalefields, wie sehr ich mich an das toxische Verhalten von Männern gewöhnt und es einfach hingenommen habe. Und wie viele Leidensgenossinnen ich habe. Männer, es ist Zeit, euch zu hinterfragen und nicht zu versuchen, uns eins auszuwischen.»
Der Trend findet jedoch längst nicht mehr nur auf Social Media statt. Auch in der Schweizer Politik wird unterdessen mit dem #womeninmalefields gearbeitet. So etwa auch Tamara Funiciello und die SP Frauen Schweiz auf Instagram:
Ohne dies kleinzureden: Junge Männer haben es oft auch nicht leicht. Einerseits sollen sie fürsorglich sein, andererseits wird von Ihnen Souverenität, Erfolg und eine klassische Männlichkeit erwartet. Zudem hat ein Mann in vielen Kreisen immer noch mit negativen Reaktionen zu rechnen, wenn er Gefühle zeigt. Dazu kommt – sorry – dass viele nette Männer einfach unter dem Radar fliegen und viel zu oft totale toxische Sexisten und Grossschnurri Aufmerksamkeit bekommen.