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7 Gründe, warum All-inclusive-Ferien (mit Kindern) unterschätzt sind

7 Gründe, warum All-inclusive-Ferien (mit Kindern) unterschätzt sind

04.01.2024, 01:11
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Kaum beginnt ein neues Jahr, verspürt die nervösere Hälfte der Familie (bei uns bin ich das) bereits wieder den Zwang, die Sommerferien zu organisieren. Fast noch schwieriger als die Wahl der Destination ist dabei der jährliche Grundsatzentscheid: «all-inclusive» oder nicht.

Selbstverständlich: Für junge, kinderlose Paare oder gar Singles sind All–inclusive–Ferien nichts. Die sollen die Welt entdecken, auf fremden Sofas übernachten, den süssen Duft der Freiheit spüren, und dabei merken, dass man auch in der Fremde nicht aus der eigenen Haut heraus kann.

Für Paare mit Kindern, jungen Kindern, ist die Situation anders. Für sie gibt es einige Argumente, die für die verpönten Ferien sprechen – wenn man davon ausgeht, dass man beim Buchen kein faules Ei erwischt.

Grund I: So wenig Verpflichtungen / Stress wie möglich

Es ist genau das, wonach es aussieht: süsses Nichtstun. Möglich dank All-inclusive.
Es ist genau das, wonach es aussieht: süsses Nichtstun. Möglich dank All-inclusive.Bild: Shutterstock

Znüni vorbereiten, Kinder-Zähnchen schrubben, Kleider waschen, putzen, einkaufen, kochen, erklären, erziehen, Fusel aus dem Waschmaschinensieb entfernen, Kartonabfuhr nicht vergessen, Kaugummi aus den Haaren pulen … und dazwischen auch noch Geld verdienen: Das Leben junger Familien ist ein Spiessrutenlauf der Verpflichtungen. (Hier geht es zu unserer interessanten Serie dazu.)

Dazu ist das All-inclusive-Hotel das absolute Kontrastprogramm. Weniger Verpflichtungen als hier kann man sich im Familienverband nicht organisieren – sogar die Suche nach einem Restaurant fällt weg. Weniger Verpflichtungen = weniger Stress.

Natürlich hat das auch seinen Preis: Die herzige, kleine Trattoria bleibt unentdeckt. Ein Gefühl für Land und Leute entsteht so auch keins – es ist eine Frage der Prioritäten.

Neben weniger Stress haben weniger Verpflichtungen aber noch einen anderen Effekt:

Grund II: Mehr Zeit für die Kinder / den Partner / sich selbst haben

Könnte in Griechenland, Kroatien, Italien, Spanien, Portugal oder sonst wo im Süden sein: Die Destination spielt bei All-inclusive-Ferien nur eine untergeordnete Rolle.
Könnte in Griechenland, Kroatien, Italien, Spanien, Portugal oder sonst wo im Süden sein: Die Destination spielt bei All-inclusive-Ferien nur eine untergeordnete Rolle.Bild: Shutterstock

Was im Alltag zu Hause untergeht, hat hier plötzlich Zeit: Mit dem Nachwuchs Muscheln sammeln, den Einheimischen beim Wasserball zuschauen, oder darüber debattieren, ob die junge Begleitung des älteren Franzosen die Tochter oder die Freundin ist. Mal wieder eine Tätigkeit ausüben, ohne dabei den Timer ticken zu hören. Auch das ist eine Folge von möglichst wenig Verpflichtungen.

Grund 3–5: Die Verpflegung

Einfacher als im Restaurant: Essen mit reichhaltigem Buffet.
Einfacher als im Restaurant: Essen mit reichhaltigem Buffet.Bild: Shutterstock

Restaurantbesuche mit (jungen) Kindern können insbesondere im Ausland mühsam sein. Das Essen ist nicht wie zu Hause, und das resultiert in einem bekannten Protestduett: «Das käni nöd» und «das issi nöd». Die beiden verfügen über eine Durchschlagskraft von Bud Spencers Fäusten – und resultieren in der Regel in: «Ich wott eifach nume Pommes und Ćevapčići.»

Korrekt: Nun ist Erziehungsarbeit gefragt. Wieder einmal. Auch in den Ferien.

Erleichtert wird diese durch ein Buffet. Und das bietet wirklich einige Vorteile:

Grund 3: Hier können die Kinder sehen, was sie zu futtern kriegen. Das macht die oftmals abstrakten Erklärversuche im Restaurant hinfällig und die Kinder experimentierfreudiger.

Grund 4: Die Kinder können einfacher zu kindergerechten Test-Portionen (von in der Regel Gesundem) verführt / verknurrt werden.

Grund 5: Die Mahlzeiten sind vielfältiger und damit auch gesünder.

Grund 6: Der Preis

Was All-inclusive tatsächlich erfordert: eine gewisse Toleranz anderen Menschen gegenüber.
Was All-inclusive tatsächlich erfordert: eine gewisse Toleranz anderen Menschen gegenüber.Bild: Shutterstock

Mit Elektroautos ist es so eine Sache. Weil sie bei der erstmaligen Anschaffung kostspieliger sind als Verbrenner, werden sie als teurer wahrgenommen. Dies, obwohl die höheren Anschaffungskosten dank deutlich günstigerem Unterhalt bald schon amortisiert sind.

So ähnlich verhält es sich mit All-inclusive-Ferien: Der Preis, der bei der Buchung am Ende aufleuchtet, ist höher als gewohnt. Doch wer nachher die Kosten für Mittag- und Abendessen einspart, kommt in der Regel günstiger weg. Dies insbesondere, weil je nach Angebot und Preisklasse auch Bier und Wein bei den Mahlzeiten inklusive sind. Natürlich: Ein Châteauneuf-du-Pape wird dabei nicht ausgeschenkt. Aber an einem heissen Sommerabend auf Sardinien tut es auch eisgekühlter Tafelwein.

Übrigens, so die Erfahrung des Autors dieses Artikels: «Gratisalkohol» führt nicht zu betrunken johlenden Gästen.

Grund 7: Die Entspannung

Wenn das Ziel die reine Erholung ist, dann bieten sich All-inclusive-Ferien durchaus an.
Wenn das Ziel die reine Erholung ist, dann bieten sich All-inclusive-Ferien durchaus an.Bild: Shutterstock

Ein oft zitiertes Bonmot lautet: Junge Eltern benötigen Ferien von den Ferien. Sprich: Während kinderlose Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gestresst in die Ferien gehen und entspannt zurückkommen, gehen Eltern gestresst in die Ferien – und kommen noch gestresster davon zurück. Mindestens ein Körnchen Wahrheit dürfte schon dabei sein.

Dieser Artikel basiert auf den Erfahrungen von meinen drei All-inclusive-Ferien in den vergangenen fünf Jahren. Wir hatten Glück: Aufreger aufgrund von Mängeln, der Qualität des Essens, dummer Gäste oder einer unfertigen Anlage blieben uns erspart. Und so kehrten wir trotz zweier kleiner Kinder jeweils tiefenentspannt und mit vollen Batterien zurück. Natürlich waren diese nach ein paar Monaten wieder leer. Das aber ist eine andere Geschichte.

Sommerferien in Europa

Video: watson/sabethvela
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quelle: ap / rusty kennedy
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92 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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kopfherzhand
03.01.2024 13:26registriert März 2020
All inclusive waren für mich als Mama mit Jungen Kindern und Tennagers, die erholsamsten Ferien überhaupt! Einmal im Jahr nicht kochen, nicht abwaschen, nicht putzen, nicht viel aufräumen, nie das Portemonnaie zücken, das war für mich Erholung pur.
Ganz nebenbei, ich mag auch aktiv Urlaub im Camper oder in einer Ferienwohnung, aber die Erholung war nie das gleiche wie mit AI.
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RichiZueri
03.01.2024 14:46registriert September 2019
Lustig (oder eben auch nicht), wie in den Kommentaren alle ihre Art von "richtigen Ferien" über alles andere stellen. Es gibt unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Budgets. Und ja, gewisse Dinge versteht man effektiv erst, sobald die Kinder da sind. Wichtig ist, das beste daraus zu machen, den Urlaub zu geniessen und wie wir heute wieder gelernt haben: scheis*t auf die Meinung der anderen, wenns für euch passt!
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Easypeasy
03.01.2024 12:02registriert Februar 2014
Jeder soll doch das machen, auf was er Lust hat. Bedürfnisse sind halt verschieden. Und vorallem, wollt ihr wirklich das alle das gleiche machen? Ist doch gut, wenn jemand etwa anderes macht, so hat man mehr Platz und Ruhe etc.🙃 beruht ja auf Gegenseitigkeit.👍
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