Wer schon einmal das Herz gebrochen bekommen hat, weiss, dass es sich anfühlen kann, als müsse man sterben. Teils kann man dabei den Liebeskummer auch körperlich fühlen. So ging es auch der Sängerin Julia Michaels. In einem neuen TikTok erzählte die 29-Jährige, dass sie bei ihrer Trennung im letzten Jahr so starken Liebeskummer hatte, dass ihr Herz «kaputtging» und sie operiert werden musste. Bei so einem Vorfall spricht man vom «Broken-Heart-Syndrome» – und Michaels ist kein Einzelfall.
Das Broken-Heart-Syndrome gilt als eine Sonderform der Kardiomyopathie. Zur Kardiomyopathie gehören Erkrankungen des Herzmuskels. Diese wird beim Broken-Heart-Syndrome jedoch nicht durch den Liebeskummer selbst ausgelöst, sondern durch den Stress, der durch eine Trennung auftreten kann. Auch andere Erlebnisse können das Broken-Heart-Syndrome fördern:
Solche Erlebnisse führen dazu, dass der Körper Stresshormone ausschüttet. Das Adrenalin kann Herzmuskelzellen schädigen, sodass es zum Funktionsverlust kommt. Somit sind die Anzeichen für das Broken-Heart-Syndrome einem Herzinfarkt sehr ähnlich: Atemnot oder Schmerzen in der Brust. Im Gegensatz zum Herzinfarkt sind aber die Herzkranzgefässe nicht verstopft und eigentlich funktionsfähig. Dass das Broken-Heart-Syndrome wirklich gefährlich wird, ist laut der Cleveland Clinic in Ohio eher selten. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dabei stirbt, liegt bei einem Prozent. Fast alle Patienten erholen sich aber wieder vollständig.
Dass starker Liebeskummer zu tatsächlichen Herzproblem führen kann, haben japanische Forscher in den 90er-Jahren erforscht. Sie nannten die Entdeckung dazumal das Tako-Tsubo-Syndrom. Dies, weil das Herz bei diesem Syndrom verformt wird und an eine ihrer Tintenfischfallen erinnert: einen runden Krug mit kurzem Hals.
Doch nicht wegen dieser Sängerin, von der ich noch nie gehört hatte?