«Swiss Date», «Joya rennt», «Bauer, ledig, sucht ...» oder «Bachelor»: Wem fürs private Glück die Traumfrau oder der Traummann fehlt, wurde bislang in der Schweiz bei privaten Fernsehstationen fündig. Und wenn die Beziehung dann in die Brüche ging, waren diese ebenfalls gern wieder mit von der Partie.
Nun steigt auch SRF ein in das Geschäft mit dem Glücklichwerden. Jedenfalls lanciert dessen Fernsehsender in zehn Tagen die neue, vierteilige Fernseh-Show «Kuppelkids».
Aber stopp! Bevor jetzt all die Moralwächter empört zum Kommentarstift greifen: «Kuppelkids» verkuppelt keine Kinder sondern deren Eltern. Also besser gesagt, jeweils nur einen Elternteil. Wären die Eltern ja noch zusammengekoppelt, dann bräuchte es ja grundsätzlich auch keine weiteren Kuppeleien. Erst recht nicht am TV.
Und so wollen nun also ab dem 10. Februar Nico und Andri für Vater Steff, Rafaela für Mutter Fabienne, Cedric, Celine und Amelie für Vater Stephan und Colin für Mutter Carmen eine neue Partnerin oder einen neuen Partner finden. Und als Amors Stellvertreter immer mit dabei: der Staatssender SRF.
«Online und persönlich treffen die Kinder mögliche Kandidatinnen und Kandidaten und prüfen sie auf Herz und Nieren, bis nur noch eine oder einer übrig bleibt, der sich mit Mutter oder Vater selbst treffen darf», erklärt SRF selbst das Konzept am Dienstag in einer Mitteilung. Und liefert gleich den dramatischen Cliffhanger: «Können die Kinder ihren Eltern wirklich das Liebesglück schenken, auf das sie schon so lange warten?» Auf den Schultern der Nachwuchs-Amore lastet ein gehöriger Druck.
Aber warum braucht es in Zeiten von Tinder, Bumble und gefühlt dreihundert weiteren Datingplattformen nun auch noch die «Kuppelkids»? Auch hier antwortet SRF gleich selbst: «Als alleinerziehende Mutter oder alleinerziehender Vater einen neuen Partner oder eine neue Partnerin zu finden, ist häufig nicht einfach.» Der Grund: Die Kids. Ohne das «Kuppel» vorne dran. Diese seien oftmals «nicht einverstanden mit der Wahl oder fühlen sich nicht integriert - ein grosses Hindernis für eine erfolgreiche neue Beziehung.»
Ganz neues Terrain erkundet SRF mit «Kuppelkids» jedoch nicht. Bereits im vergangenen Herbst gewährten drei Paare dem TV-Sender intimste Einblicke in ihr Liebesleben. Am Ende winkten einem der Duos 20'000 Franken für ein Hochzeitsfest. Nebst Moderatorin Nicole Berchtold mit von der besten Partie bei «Jaaa! Die Sendung mit Herz»: Musiker Stress und Dragqueen Paprika. Beide bestens bekannt aus Shows privater TV-Sender - wie beispielsweise auch aus dem Hause CH Media (Jaja, zu dem auch dieses Online-Portal gehört!).
Und ja, natürlich: Für das persönliche Glück einer jeder Zuschauerinnen und eines jeden Zuschauers hat sich Fernsehen SRF auch früher schon interessiert. Oder besser gesagt Fernsehen DRS, wie das Schweizer Fernsehen der deutschen und rätoromanischen Schweiz bis 2011 hiess.
Damals ging es in Sendungen wie «Benissimo» jedoch beispielsweise um eine Million Franken als Hauptgewinn der Samstagabendshow. Bei «Happy Day» um ein überraschendes Wiedersehen mit einer einst lieben Person. Oder in «Karussell» wurden für Haustiere neue Plätze gesucht.
Zur Ehrenrettung von SRF sei allerdings erwähnt: Einmal hat sich das Schweizer Farbfernsehen in einer Spezialwoche bereits ins Geschäft mit der Vermittlung vorgewagt. Das war vor einem Vierteljahrhundert. Dabei stellte die Jugendsendung «Oops!» 1999 auch ein neues Gadget zur Partnersuche vor: ein Pager*-ähnliches Ding, das man bei sich tragen konnte, um beispielsweise im Ausgang sein Glück zu finden.
Wie Partnersuche damals ging, erzählt Fabrizio in diesem historischen «Oops!!»-Video (ab Minute 20):
Trotz zehn in der Sendung verschenkten Pager-ähnlichen Dingern (und überhaupt dem Sondereffort mit der Datingshow) war der 1998 gestarteten DRS-Jugendsendung jedoch nur ein kurzes Leben beschieden. Bleibt abzuwarten, ob die neue SRF-Show «Kuppelkids» einen längeren Atem hat. Bislang ist jedenfalls nur von einer «ersten Staffel» die Rede. (aargauerzeitung.ch)
Wu.... huuuuu.... -.-