Epstein-Fall: Giuffre wirft ihrem Vater sexuellen Missbrauch vor
In «Nobody’s Girl: A Memoir of Surviving Abuse and Fighting for Justice» beschreibt Giuffre den jahrelangen Missbrauch durch Epstein und Ghislaine Maxwell – und berichtet zugleich von sexuellen Übergriffen in ihrer Kindheit. Der Täter, schreibt sie, sei ihr Vater gewesen. Der Mann bestreitet das entschieden.
Bruder konfrontiert den Vater
Gegenüber «NBC News» sagte Giuffres Bruder Sky Roberts Jr., er habe den Vater direkt zur Rede gestellt. «Ich habe ihn angeschaut und gesagt: Wir wissen, was du getan hast. Du hast deine Tochter missbraucht. Es ist abscheulich», so Roberts unter Tränen.
Giuffre deutet in ihrem Buch ausserdem an, dass ihr Vater möglicherweise Geld von Epstein angenommen haben könnte. Ihr Bruder erinnert sich, dass der Vater plötzlich über Luxusgüter wie ein Boot verfügte. «Wenn er tatsächlich Geld bekommen hat, wäre das einfach widerlich», sagte er.
In einer schriftlichen Stellungnahme, die im Buch zitiert wird, weist der Vater jedoch alles zurück. Er habe «nie etwas von Epstein gewusst», bevor dessen Verbrechen publik wurden.
Vom Opfer zur treibenden Kraft
Virginia Giuffre war eine der ersten Frauen, die Jeffrey Epstein öffentlich beschuldigten – und später half sie mit, dass seine Komplizin Ghislaine Maxwell 2021 wegen Sexhandels mit Minderjährigen verurteilt wurde.
Epstein selbst wurde 2019 in Untersuchungshaft tot aufgefunden. Viele Opfer des Netzwerks nennen Giuffre eine «mutige Stimme», die anderen Betroffenen half, ihre Geschichten zu erzählen. Ihr Anwalt beschrieb sie nach ihrem Tod als «eine aussergewöhnliche Kämpferin für Gerechtigkeit».
Amy Wallace, Co-Autorin von «Nobody’s Girl», sagte der BBC: «Ich bin sicher, Virginia hätte es als Sieg gesehen, dass einige der Verantwortlichen ihre Macht und ihren Status verloren haben. Sie wollte, dass die Wahrheit ans Licht kommt – koste es, was es wolle.»
(mke)