Dass Zürich kein günstiges Pflaster ist, ist hinlänglich bekannt. Das Corona-Jahr hat diesbezüglich keine Änderung gebracht – im Gegenteil. Ein neuer Bericht der britischen Zeitung «The Economist» hat die Auswirkungen der Coronakrise auf Konsumentenpreise untersucht. Und dabei landet Zürich auf den unrühmlichen ersten Platz auf der Liste der teuersten Städte weltweit.
Gemeinsam mit Paris und Hong Kong wird Zürich auf dem ersten Platz mit einem Index von 103 eingestuft. Der Index ist ein Vergleich mit der Stadt New York, deren Preisniveau mit einem Index von 100 als Ausgangslage dient.
Von den 130 im September untersuchten Grossstädten seien Damaskus (Syrien), Tashkent (Usbekistan) und Lusaka (Sambia) am günstigsten.
Im Report, den «The Economist» im gleichen Stil vor einem Jahr durchgeführt hat, belegte Zürich noch Rang 4. Damals teilten sich Singapur, Paris und Hong Kong den Platz 1 als teuerste Städte.
Genf lag im letztjährigen Report direkt hinter der Limmatstadt auf Platz 5, in diesem Jahr rangiert Genf auf Platz 9.
Gründe für die Veränderung der Preisniveaus können gemäss den Studienautoren unterschiedlich sein: Schwankende Wechselkurse, behördliche Entscheidungen oder eben auch Veränderungen im Lifestyle, beispielsweise durch die Pandemie.
Die Forschergruppe hat in 130 Grossstädten die Preise von insgesamt 138 Waren und Dienstleistungen untersucht. Während des Corona-Jahres 2020 sind die Preise im weltweiten Schnitt um 0.3 Prozentpunkte angestiegen.
Für den Vergleich werden die Preise in US-Dollar umgerechnet – anhand des Beispiels Brot sieht das in den zehn teuersten Städten folgendermassen aus:
Günstiger geworden ist das Leben in Reykjavik. Die Hauptstadt Islands ist um 27 Ränge zurückgefallen im Ranking. Auch in Brasilien sind einige Städte günstiger geworden.
Teurer geworden ist allen voran die iranische Stadt Teheran. Sie hat einen Sprung um 27 Plätze nach vorne gemacht. Auch einige europäische Städte sind deutlich teuerer geworden im Corona-Jahr, darunter Belgrad, Rom, Düsseldorf, Brüssel und Amsterdam.