In weiten Teilen Asiens wird Neujahr nicht etwa am 31. Dezember, sondern erst einige Wochen später gefeiert. Wir erklären dir alles, was du zum chinesischen Neujahrsfest wissen solltest, um nicht als vollkommener Kultur-Banause dazustehen.
Das chinesische Neujahresfest, auch Frühlingsfest genannt, ist nur eines von verschiedenen asiatischen Mond-Neujahren. Es richtet sich nach dem chinesischen Lunisolarkalender und fällt auf den zweiten Neumond nach der Wintersonnenwende. Dieser findet immer zwischen dem 21. Januar und 21. Februar statt. 2024 fällt der Neujahrestag auf den 10. Februar – die Feierlichkeiten beginnen am Vorabend und dauern dann 15 Tage lang.
Das Neujahrsfest wird vor allem in Ostasien gefeiert, sprich China, Taiwan, Korea, Mongolei, Okinawa und Vietnam. In Japan wird hingegen seit 1873 analog zum Westen am 1. Januar das neue Jahr eingeläutet. Thailand beispielsweise folgt seinem eigenen Mondkalender und feiert dieses Jahr am 13. April den Jahreswechsel.
Während den ersten 15 Tagen des neuen Jahres dreht sich in China alles um die Familie. Das beweist schon der Fakt, dass es jedes Jahr aufs Neue zum Mond-Neujahr zu einer regelrechten Völkerwanderung kommt. Da jeder fünfte Chinese nicht dort arbeitet, wo seine Familie herkommt, müssen sie aus dem In- und Ausland anreisen, um mit dieser gemeinsam das neue Jahr begehen zu können.
In den Tagen davor wird das Haus gründlich geputzt und es werden aufwändige Speisen vorbereitet.
Am Abend vor Neujahr findet das Wiedersehensessen statt. Hierbei kommen mehrere Generationen einer Familie bei Tisch zusammen und speisen traditionellerweise acht verschiedene Gerichte – acht steht in China für Wohlstand. Man bleibt bis nach Mitternacht auf und lässt die Fenster offen, damit das Glück hereinströmen kann. Man schaut sich ausserdem gerne gemeinsam die CCTV Neujahrsgala im nationalen TV an.
Am Neujahrestag trifft man Verwandte, besucht Gräber und überreicht sich gegenseitig Geschenke. Üblicherweise handelt es sich dabei um Geld, das in roten Umschlägen verschenkt wird. Die Farbe Rot bedeutet Glück, Wohlstand und Freude und ist an diesen Tagen überall zu sehen: von der Kleidung bis zur Dekoration.
Jeder einzelne Tag ist während dieser Zeit einem bestimmten Zweck gewidmet, so gibt es beispielsweise den Tag des Schwiegersohns, an welchem von Vätern erwartet wird, dass sie ihre Schwiegersöhne bewirten. Abgeschlossen werden die zweiwöchigen Feierlichkeiten mit dem Laternenfest. Man kommt auf den Strassen zusammen, betrachtet die selbst gebastelten Laternen, es gibt Feuerwerke und Essen und man beobachtet Löwen- und Drachentänze.
Das kommende Jahr soll laut chinesischem Horoskop ein besonders gutes werden, es steht nämlich im Zeichen des Drachens. In der chinesischen Mythologie werden diesem Tierzeichen Glück, Güte, Reichtum und Intelligenz nachgesagt. Das Tierzeichen des Jahres wird immer noch mit einem Element kombiniert, dieses Jahr ist es Holz – darum ist 2024 das Jahr des Holz-Drachens.
Das chinesische Horoskop kennt zwölf Tierkreiszeichen: Drache, Schlange, Pferd, Schaf/Ziege, Affe, Hahn, Hund, Schwein, Ratte, Büffel, Tiger und Hase. In dieser Reihenfolge wechseln sie sich Jahr für Jahr ab. Hinzu kommen die fünf Elemente Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser, die alle zwei Jahre wechseln.
(anb)