Wie ist es möglich, dass die NSA beinahe jedes Telefon auf der Welt orten und abhören kann, ein riesiges Passagierflugzeug aber einfach verschwindet? So unglaublich das Drama um den Flug MH370 anmutet – es ist längst nicht das erste seiner Art. Die entsprechende Kategorie auf Wikipedia «List of aerial disappearances» umfasst über 100 Einträge.
Viele stammen aus einer Zeit, als den Piloten weder Radar noch Funk zur Verfügung standen: Der Kubaner Matias Perez etwa verscholl 1856 in seinem Heissluftballon «Ville de Paris» nördlich von Havanna über dem Meer.
Doch auch nach Einführung dieser bahnbrechenden Technologien verabschiedeten sich regelmässig Flugzeuge ins Nirgendwo.
Vier Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit:
Am 25. Mai 2003 hob nach einem 14-monatigen Grounding eine Boeing 727 vom Quatro de Fevereiro Airport in der angolanischen Hauptstadt Luanda ab. Da sie über keine Starterlaubnis verfügte, versuchte der Tower Kontakt mit dem Cockpit herzustellen. Er erhielt keine Antwort, auch der Transponder war ausgeschaltet. Am Steuer sass vermutlich der Flugzeugmechaniker Ben Charles Padilla, von dem seither ebenso wie vom Flugzeug jede Spur fehlt.
Am 22. Dezember 1997 startete eine Transportmaschine vom Typ Antonnov 72 mit fünf Besatzungsmitgliedern in Abidjan in der Elfenbeinküste mit dem Ziel Rundu in Namibia. Doch es kam nie an. Es gab Gerüchte, wonach die angolanische Luftwaffe das Flugzeug über dem Atlantik abschoss.
Auf dem Weg von Bima nach Ruteng verscholl am 10. Januar 1995 eine de Havilland Canada DHC-6 Twin Otter 300 der indonesischen Airline Merpati Nusantara Airlines mit 14 Personen an Bord.
Dass weder Arthur Scholl noch sein Pitts S-2 jemals gefunden wurden, ist wirklich unfassbar. Der Kunstflugpilot und Fluglehrer machte am 16. September 1985 Filmaufnahmen für den Film «Top Gun» mit Tom Cruise, als sein Flugzeug nicht mehr aus dem absichtlich begonnenen Trudeln herauskam und in den Pazifik stürzte.