Das Kassationsgericht in Rom, die letzte und dritte Instanz in der italienischen Strafgerichtsbarkeit, hat die lebenslange Strafe für vier Mafiosi bestätigt. Sie wurden schuldig gesprochen, 2009 in der Nähe von Monza Lea Garofalo getötet und ihre Leiche in Säure aufgelöst zu haben.
Sie hatte den Staatsanwälten vor ihrem Tod Informationen über die 'Ndrangheta, die Mafia in der süditalienischen Region Kalabrien, geliefert. Zu lebenslanger Haft wurde unter anderen ihr ehemaliger Lebensgefährte und Vater ihrer 20-jährigen Tochter verurteilt, wie italienische Medien berichteten.
Lea Garofalo war nach ihrer Aussage vor den Justizbehörden zwar in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen worden, ihr früherer Lebensgefährte lockte sie aber über die gemeinsame Tochter aus ihrer Deckung und tötete sie.
Die Tochter hatte als Nebenklägerin gegen ihren Vater vor den Richtern ausgesagt. Für einen fünften Angeklagten wurde eine Haftstrafe von 25 Jahren bestätigt. Der Fall hatte wegen seiner Grausamkeit die italienische Öffentlichkeit geschockt.
Obwohl die Aussagen der Frau die Festnahme Dutzender 'Ndrangheta-Mitglieder ermöglichte, wurde ihr Personenschutz aufgehoben. Ihre Ermordung datieren die Ermittler auf den 24. oder 25. November 2009. Die Leiche der 36-Jährigen war erst im Jahr 2012 gefunden worden.
Schon ihr Vater und ihr Bruder waren im Rahmen einer Fehde unter rivalisierenden Mafia-Clans getötet worden. (whr/sda/apa)