Küssende Rugby-Spieler: Ein italienisches Sportmagazin sorgt mit Schwulen für Furore
PR-Gag oder seriöse Berichterstattung über Homosexualität im Sport? Egal, die Aufmerksamkeit ist dem italienischen Sportmagazin Sportweek sicher. Mit der Überschrift «Chi ha paura di un bacio?» («Wer hat Angst vor einem Kuss?») hat das primär an heterosexuelle Männer gerichtete Magazin das Paar Giacomo und Stefano aufs Cover gesetzt, ein schwules Paar, das gemeinsam bei «Libera Rugby» in Rom spielt.
Die Ausgabe widmet sich dem Thema Homosexualität im Sport als «letztes Tabu» und berichtet über «Libera Rugby», Italiens erste schwulenfreundliche Rugby-Mannschaft. Die Aktion spaltet die Usergemeinde in den sozialen Medien und hat im konservativen Italien für Empörung gesorgt.
Überfällige Thematisierung der Homophobie im Sport
«Wie soll ich das meinem fünfjährigen Sohn erklären?» oder «Disgustoso» («Ekelhaft») sind einige der negativen Reaktionen. Das Cover hat in den sozialen Netzwerken aber auch viel Zustimmung und Lob erhalten. Viele User sehen das Cover als positive, längst überfällige Thematisierung der Homophobie im italienischen Sport.
Complimenti per il dossier su sport e omosessualità. Serio, mai superficiale, importante per l'impatto che avrà. Grazie @SW_SportWeek #LGBT
— Federica Zicchiero (@fedezic) 11. Juli 2015
Italien ist das einzige westeuropäische Land, das homosexuelle Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt. Übrigens: Seit diesem Jahr hat auch die Schweiz ihre erste schwule Rugby-Mannschaft, die Zurich Rascals.