Die Message des lieben Gott – mit Muskeln bepackt, wohlgemerkt – ist: «God loves Gays!». Mittels einer Crowdfunding-Kampagne soll dieser Slogan im amerikanischen Topeka, dem Herzen der hasspredigenden Westboro Baptist Church, auf einer grossen Werbetafel prangen.
Das Crowdfunding hatte sein Ziel ums Doppelte übertroffen. Mit dem zusätzlichen Geld werden die «Trevor Project»-Stiftung unterstützt, eine Werbetafel in Salt Lake City errichtet und Werbung in den öffentlichen Bussen von Topeka platziert.
Anlässlich der San Francisco Pride im Juni 2014 lancierte Burger King den Proud Whopper. Fragte man an der Theke nach, wie dieser sich vom gewöhnlichen Whopper unterscheidet, erhielt man nur ein Schulterzucken zur Antwort. Packte man den «Proud Whopper» aus, stand auf der Innenseite der Verpackung: «We Are All The Same Inside».
Neun Monate nachdem sich die Öffentlichkeit über die Einstellung von Pastahersteller Barilla gegenüber Homosexuellen empörte, strahlte Findus im Juni 2014 eine neue Werbung für Mikrowellenpasta im italienischen Fernsehen aus.
Darin bekocht ein Mann die Eltern seines «Mitbewohners», der ihn beim Essen dann als Freund outet. Die Eltern nehmen nicht nur die Mikrowellenpasta, sondern auch des Coming-out des Sohnes gelassen hin: «Tesoro mio, das wussten wir doch schon!»
Ein Mann ist standardmässig heterosexuell, so wie das Auto gefälligst mit Benzin zu laufen hat. Mit der Lancierung seines Elektroautos räumte Chevrolet 2012 mit beiden Klischees auf.
JC Penney ist eine grosse Warenhauskette in den USA, die in städtischen wie auch in ländlichen Gebieten vertreten ist. Umso beachtlicher ist ihre landesweite Kampagne mit lesbischen Müttern, die sie 2012 zum Muttertag veröffentlichte.
Die homophoben Reaktionen fielen so heftig aus, dass JC Penney 2013 die Aktion zum Vatertag wiederholte. Mit zwei Vätern.
In ihrem Werbespot für den E-Reader «Kindle» beginnt Amazon mit der klassischen Flirtsituation, nur um sie mit der Tatsache zu entschärfen, dass der Mann schwul ist. Dass die Situation dabei weder problematisch noch lächerlich wird, ist besonders cool. Im Werbespot nicht fehlen durfte natürlich der Seitenhieb gegen Apple.
2014 entschied sich das Tourismusbüro «VisitBritain» erstmals, mit einer gewitzten Kampagne gezielt schwule und lesbische Touristen aus den USA anzuziehen.
In diesem Ranking nicht zu vergessen ist der schwedische Wodkahersteller Absolut. Bereits 1989 inserierte er in Magazinen wie OUT oder The Advocate, um auf sein Engagement für die LGBT-Community aufmerksam zu machen. Ebenfalls seit 1989 sponsert Absolut die jährlichen GLAAD-Awards, die faire, zutreffende und integrative Darstellungen der LGBT-Community in den Medien auszeichnet.
IKEA gehört ebenfalls zu den Veteranen im Gay-Marketing. 1994 strahlte der Möbelhersteller in den USA einen Werbespot mit schwulen Männern aus, was damals eine Premiere war. Trotz der späten Ausstrahlung nach 21 Uhr 30 beschwerten sich viele Zuschauer über den «kontroversen» Inhalt: Ein Männerpaar mittleren Alters kauft bei IKEA einen Esstisch.
Unseren Platz 10 belegt die Schweizer Mobiliar. Einerseits, weil die Versicherungsgesellschaft einer der wenigen Schweizer Konzerne ist, die in der Öffentlichkeit mit einem Männerpaar werben, und andererseits, weil sie keinen grossen Hehl daraus macht.