Die Annahme der Initiative gegen Masseneinwanderung schlägt international hohe Wellen. Auf einer reitet SVP-Nationalrat Luzi Stamm, der von einem internationalen Medientermin zum nächsten eilt. Gestern war er beim russischen TV-Sender RT zu Gast, wo er im Interview mit Sophie Schewardnadse das Abstimmungsergebnis verteidigte.
Unmittelbar nach der Abstimmung war Stamm bereits auf BBC World News und damit vor einem «Millionenpublikum» aufgetreten, wie «20 Minuten» und die «Aargauer Zeitung» berichteten. In seiner Jugend absolvierte er ein Austauschjahr in Kalifornien und spricht deshalb fliessend Englisch.
Auch bei der letzten Schweizer Abstimmung, die international Aufsehen erregte, markierte ein SVP-Parlamentarier im ausländischen Fernsehen Präsenz: Oskar Freysinger schlug sich wacker auf Englisch, als er den Zuschauern von Al Jazeera 2009 die Minarett-Initiative erklärte.
Das Interesse ausländischer Medien an der SVP ist auffallend und hängt wohl mit ihren aufmerksamkeitsträchtigen Initiativen zusammen. Doch auch bei weniger prominenten Themen kennen die anglophilen Politiker keinerlei Berührungsängste.
So traten die beiden SVP-Nationalräte Lukas Reimann und Dominique Baettig 2011 bei dem berüchtigten US-Radiomoderator Alex Jones auf. Thema der damaligen Sendung war die elitär-geheime Bilderberg-Konferenz, die Jones nicht geheuer ist. Allerdings glaubt er auch an eine Verwicklung der US-Regierung in die Terroranschläge von 9/11.
Der einzige Schweizer Politiker, der das SVP-Monopol im englischsprachigen Fernsehen herausfordert, ist Juso-Chef David Roth. Er durfte bei der BBC über seine 1:12-Initiatve reden, die international viel Beachtung fand.