Beim «Hang», so wird das Zusammensitzen der Musiker und der Helfercrew nach dem Konzert genannt, waren die Augen nach Las Vegas gerichtet, denn da hatte eben die Verleihung der Grammys begonnen. Jonathan Barber, der Schlagzeuger der Band betrachtete die Fotos an den Wänden und meint, da sind einige unserer nominierten Freunde und erwarten die Entscheidung.
Begonnen hatte der Konzertabend mit leisen, langen Tönen von Walter Smiths Tenorsaxofon. Die Band half bei der Suche nach einem geheimnisvollen Einstieg mit und fast unbemerkt fanden sie gemeinsam in den Song «Loping». Der galoppierende Gang des Musikstückes wandelte sich später zu einem ungesungenen Lied. «Unsung» war der zweite Titel des Abends. Allerdings erfuhren das die Zuhörer erst nach einem weiteren Song «Cowboy». Der Gitarrist Matthew Stevens stellte die Band nach dreissig Minuten vor und war sichtlich glücklich, den Tour-Abschluss in Muri spielen zu können.
«In Common» heisst übersetzt gemeinsam und steht bei dieser Band für das Gruppen Kollektiv. Walter Smith und Matthew Stevens sind beides Musiker anfangs vierzig und wichtige Exponenten der Jazzszene. Nebenbemerkung: Walter Smith ist aber auch an Michael Bublés Album «Caught in the Act» beteiligt, das in die Nominationsrunde für den Traditional-Pop-Grammy kam. Von «In Common» gibt es bereits drei Alben, das Aktuelle ist eben erschienen und wird auf dieser Tour vorgestellt.
Zu einer «memorable night» wird dieses Konzert unter anderem mit dem Song «Provinces». Eine zarte Melodie entwickelt sich zu einer dringlichen Geschichte. Das Zusammenspiel und die Interaktion der vier Musiker ist phänomenal.
Der junge Schlagzeuger Jonathan Barber treibt die Band mit Energie an und Bassist Harish Raghavan untermauert mit seinem fetten Klang die entstandene Kraft. Matthew Stevens schiebt mit vertrackter Rhythmik die Spannung voran, darüber bläst Walter Smith mit leidenschaftlichem Eifer virtuose Linien. Später am Abend wird ein Jazzfan aus Genf, währendem Matthew Stevens seine Vinyl Schallplatte signiert, sagen, dass dieses Konzert Interaktion auf höchstem Niveau gewesen sei. Matthew Stevens nimmt dieses Kompliment gerne mit.
Jonathan Barber hat sich soeben ein Stück Greyerzer in den Mund geschoben, da springt er plötzlich auf und ruft: «Er hat ihn gewonnen»! Er zeigt auf das Foto an der Wand. Taylor Eigsti gewinnt den Grammy für das «Best Contemporary Instrumental Album». Auch von «In Common» wird ein Foto an der Wand hängen.