Kurz vor dem Argentinien-Spiel ist Ottmar Hitzfelds Bruder Winfried gestorben. Was bedeutet das für den Nati-Trainer?
Der Verlust des Bruders ist ein sehr harter Schlag. Winfried litt seit längerer Zeit an Leukämie, Ottmar war sich also bewusst, dass sich das Leben seines grossen Bruders dem Ende neigt. Doch dass es genau jetzt passiert, vor diesem wichtigen Spiel, ist schon verrückt.
Standen sich die Brüder nahe?
Sehr. Winfried war für Ottmar wie ein zweiter Vater. Er hat seinen grossen Bruder geradezu vergöttert. Als Kind ist er manchmal nach einem Fussballspiel von Winfried in Lörrach direkt auf den Platz gestürmt und seinem Bruder in die Arme gefallen. Es hat ihn immer sehr stolz gemacht und ihm einen Halt im Leben gegeben, wenn er bei ihm sein konnte.
Sie sagten, Winfried habe Ottmar auf menschlicher und sportlicher Ebene geführt. Inwiefern?
In jungen Jahren war Winfried ein Vorbild auf dem Sportplatz. Und auch später war er, der immer für Ottmar da war, eine wichtige Stütze. Er war der Initialzünder für Ottmars Karriere und hat seinen kleinen Bruder oft beraten – beispielsweise wenn es um einen Clubwechsel ging.
Hielt diese enge Beziehung an?
Klar hat diese Intensität nachgelassen, als Ottmar selber erwachsen wurde und besonders als er zum VfB Stuttgart wechselte. Doch Winfried blieb – im positivsten Sinne – eine graue Eminenz und eine Autoritätsperson.
OnlinerReports-Primeur: Ottmar Hitzfeld trauert um seinen Bruder Winfried http://t.co/otPGpSzYew
— OnlineReports (@OnlineReports) July 1, 2014
Stehen Sie jetzt während der WM mit Ottmar Hitzfeld in Kontakt?
Wir schreiben uns SMS, mehr nicht, er hat ja sehr viel zu tun. Ich habe mich vor einer Stunde bei ihm gemeldet.
Hitzfeld steht also mit der Nati vor dem entscheidenden Spiel und muss gleichzeitig die Trauer verarbeiten. Wie wird er das schaffen?
So hart es ist – zuerst kommt dieses Spiel. Ottmar muss sich jetzt auf Argentinien konzentrieren. Aber das wird er auch tun, dafür ist er genug Profi.