Eines dürfte klar sein: Einen solchen Fang macht man nicht jeden Tag. Entsprechend gross dürfte das Erstaunen von Fischern aus der ostchinesischen Stadt Quanzhou gewesen sein, als sie vergangenen Freitag einen Walhai in ihrem Netz vorfanden. Angeblich wussten die Männer nicht, dass es sich um ein Exemplar einer geschützten Spezies handelt. Stattdessen sollen sie laut der Nachrichtenagentur AFP der Polizei gesagt haben, sie hätten ein «Meeresmonster» gefangen.
Die Beweisführung dürfte den Beamten indes leicht fallen. Die Fischer transportierten den etwa fünf Meter langen und zwei Tonnen schweren Meeresriesen zum örtlichen Markt. Als Transportmittel diente eine Art selbstgebauter Lkw, der aber ganz offensichtlich für kleinere Fische konstruiert ist. Die Fotos der Aktion haben auf Sina Weibo, einer chinesischen Variante von Twitter, für einiges Aufsehen gesorgt.
Kapitän Cai Chengzhu sagte der Nachrichten-Website «News 163», seine Mannschaft habe zunächst ein riesiges Loch in ihrem Netz entdeckt. Vermutlich habe der Walhai es gerissen, um an die Fische im Inneren zu kommen. Walhaie sind in China geschützt und müssen sofort wieder ins Meer entlassen werden, wenn sie sich in einem Netz wiederfinden. Der Handel mit den Tieren ist verboten.
Cai aber fuhr das tote Tier zum Markt. Angeblich wollte er es für 10.000 bis 20.000 Yuan (1200 bis 2400 Euro) verkaufen, was Beamte der zuständigen Fischereibehörde allerdings zu verhindern wussten. Kapitän Cai will nun nicht gewusst haben, dass es sich um einen Walhai handelte.
Walhaie, die grössten Fische der Meere, ernähren sich von Plankton und kleineren Fischen. Ausgewachsene Exemplare werden üblicherweise zwischen sechs und zehn Meter lang, können aber auch deutlich grösser werden. Ein besonders grosses Tier wurde 2012 im Hafen der pakistanischen Hauptstadt Karatschi angespült. Es war über 13 Meter lang.