Mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Kilometern in der Stunde hat sich Taifun «Neoguri» über die Südspitze Japans ausgetobt und grossen Schaden angerichtet. Mindestens zwei Menschen starben, mehr als 30 wurden verletzt. Seit Dienstag wütet der Sturm im Süden Japans.
Nächste Angriffsfläche des inzwischen abgeschwächten «Neoguri», koreanisch für «Waschbär», wird an diesem Donnerstag die südwestliche Hauptinsel Kyushu sein, die nach Angaben der Meteorologischen Behörde am Mittwoch bereits von den ersten Sturmausläufern erfasst wurde.
Mindestens 32 Menschen hatten am Vortag im südlichen Ferienparadies Okinawa Verletzungen erlitten. Stellenweise war es zu schweren Überschwemmungen gekommen. In der Stadt Uruma trat ein Fluss über die Ufer, Strassenabschnitte und Häuser standen unter Wasser.
Auch in der Stadt Nago im Norden Okinawas drangen nach Berichten der Lokalzeitung «Okinawa Times» schlammige Wassermassen in Häuser und Autos ein. Insgesamt fielen die Schäden auf Okinawa aber offenbar geringer aus als zunächst befürchtet. Auch am Mittwoch wurde die Region weiter mit schwerem Regen überzogen.
Die Gebäude bewegten sich mit dem Wind, die Wellen seien riesig. Mehr als 100'000 Menschen waren laut Okinawa Electric Power Company ohne Strom. «Dieser Taifun hat sehr aktive Regenwolken und das wird auch anhalten, wenn er weiter nach Osten zieht», sagte ein Sprecher der Japanischen Meteorologischen Behörde (JMA).
Die Bevölkerung wurde von den Behörden aufgefordert, auf eventuelle Evakuierungsanweisungen schnell zu reagieren. Den Prognosen nach liegt die Hauptstadt Tokio am Freitag im Durchzugsgebiet von «Neoguri». Der Wirbelsturm hat aber inzwischen an Kraft verloren, die Windgeschwindigkeiten von anfangs mehr als 250 Kilometern in der Stunde schwächten sich auf knapp 150 Kilometer pro Stunde ab. (pma/sda/ala/dpa)