Wenn du die Gelegenheit dazu hättest: Würdest du Baby-Hitler töten?

Wenn du die Gelegenheit dazu hättest: Würdest du Baby-Hitler töten?

Das «New York Times»-Magazin stellt seinen Lesern auf Twitter regelmässig existentielle Fragen: Zum Beispiel: «Sind Menschen für Monogamie geeignet?» Oder: «Ist es ok, seine Kinder körperlich zu züchtigen?»

Die letzte Frage in der Reihe «Dear Reader» wich etwas vom bewährten Schema ab: Das Magazin der bekanntesten Zeitung der Welt wollte von seinen Twitter-Followern wissen, ob sie, falls sie die Gelegenheit dazu hätten, in der Zeit zurückgehen und die Kleinkind-Version des schlimmsten Massenmörders des 20. Jahrhunderts töten würden.

We asked @nytmag readers: If you could go back and kill Hitler as a baby, would you do it? (What's your response?) pic.twitter.com/daatm12NZC

— NYT Magazine (@NYTmag) 23. Oktober 2015

Erwartungsgemäss hagelte es Antworten. Einige konzentrierten sich auf die moralische Frage, ob es gerechtfertigt sei, eine einzelnes Kleinkind zu töten, um – möglicherweise – Millionen anderen Menschen das Leben zu retten, andere diskutierten die logischen Probleme der Zeitreise und einige gingen mit dem New-York-Times-Magazin hart ins Gericht: Die Frage passe eher zu bekifften Erstsemester-Studenten als zu gestandenen Redaktoren.

Die Auswertung der Antworten ergab ein relativ deutliches Bild: 42 Prozent der Antwortgebenden wären bereit, Baby-Hitler zu töten, 30 Prozent könnten es sich nicht vorstellen und 28 Prozent sind sich nicht sicher. 

bild: screenshot/nytmagazine

Hier eine Auswahl der besten Antworten aus dem Twitter-Universum:

Ja, aber das mit dem Kindsmord ...

@NYTmag I am interested, but do you have any non-baby-killing packages?

— pourmecoffee (@pourmecoffee) 23. Oktober 2015

«Ich bin interessiert, aber hättet ihr nicht ein Package im Angebot, bei dem es ohne Kindsmord geht?»

@NYTmag If you could go back to your editorial meeting and rethink this engagement idea, would you do it? (What's your response?)

— John Hausman (@JohnSHausman) 23. Oktober 2015

«Wenn ihr (NYT Mag) die Zeit zurückdrehen und eure Idee in der Redaktionssitzung überdenken könntet, würdet ihr es tun?»

Hitler war wie du und ich, also, irgendwie ...

@NYTmag No. You make the mistake of monstrosizing Hitler. But he was as human as your or me. That's the horror and the glory of being born.

— Terry Moran (@TerryMoran) 23. Oktober 2015

Terry Moran macht auf die Banalität des Bösen aufmerksam: «Indem ihr Hitler als Monster darstellt, macht ihr einen Fehler. Er war so menschlich wie du und ich.»

Die Probleme der Zeitreise ...

@NYTmag But guys. Don't you know the rules? You can't go back in your time line! pic.twitter.com/zpEVclCYXd

— Nerdist (@nerdist) 23. Oktober 2015

Schon Dr. Brown wusste: Es ist unmöglich, in einer geraden Linie in der Zeit zurückzureisen!

Teenager ja, Baby eher nein 

Why is it necessary to kill Hitler as a baby? Could I wait until he was at least a teenager? #babyhitler @NYTmag

— Logan Smith (@LoganJames) 23. Oktober 2015

Logan Smith fragt sich: «Weshalb ist es nötig, Hitler als Baby zu töten? Könnte ich nicht warten, bis er wenigstens ein Teenager ist?»

Diese achtjährigen Hipster-Kinder!

@LoganJames @NYTmag 8 yr old Hitler would be pretty easy to kill if he's like the 8 year old vegetarian-mustache- wearing kids I know.

— Peg (@IowaPeg) 23. Oktober 2015

User Peg hingegen hätte kein Problem damit, den achtjährigen Hitler zu töten, wenn er so ist, wie die achtjährigen schnauzbärtigen und vegetarischen Kinder, die er so kennt ...

Aus Hitler mach Mahatma Gandhi

@LoganJames @NYTmag Why kill him? Why not help him become the most compassionate person on the earth? What would that future would look like

— Ben Emery (@JamesBenEmery) 23. Oktober 2015

Wieso töten, fragt sich dieser User: «Wieso helfen wir ihm nicht, die barmherzigste Person auf Erden zu werden?»

Lasst die Vergangenheit ruh'n – die Gegenwart ist's, die zählt

Ok, fair enough @NYTmag -- But tell me something useful; like which babies should we kill today, in the here & now? https://t.co/f8LOcwuR3b

— Hollow Earth Expert (@historyinflicks) 23. Oktober 2015

Hollow Earth Expert wagt einen Blick in die Zukunft und fragt sich, welche Kleinkinder man im Hier und Jetzt töten sollte, um zukünftige Verbrechen gegen die Menschheit zu verhindern.

Im Mittelalter wäre Hitler gut aufgehoben

@NYTmag If I can travel back in time, I'll move Hitler to the Dark ages or get people excited about his painting. No murder, no Holocaust.

— Tinu Abayomi-Paul (@Tinu) 23. Oktober 2015

Diese Userin würde Hitler ins Mittelalter verfrachten oder die Leute für seine Kunst zu begeistern versuchen. Smart.

Ah, eine äusserst elegante Lösung!

@NYTmag I would just circumcise him. Boom. History changed.

— Will Freeman (@ConfusedAlotGuy) 23. Oktober 2015

Twitterer Will Freeman hat ebenfalls eine Alternative in petto, die einen Kindsmord überflüssig macht: Eine Beschneidung!

Tötet das New-York-Times-Magazine!

@NYTmag I'd like to go back in time to prevent NYTmag from ever existing

— robert young (@ndtguy01) 23. Oktober 2015

Robert Young würde gerne in der Zeit zurückreisen und das NYT-Magazin verhindern.

Was wohl Eva Braun dazu sagen würde?

@NYTmag @Popehat Wouldn't it be more effective to just tell him that his paintings are nice, maybe find him a girlfriend?

— Marc J. Randazza (@marcorandazza) 24. Oktober 2015

Marc J. Randazza bevorzugt ebenfalls den Pfad der Liebe: «Sollte man ihm nicht einfach sagen, dass seine Bilder schön sind und ihm dabei helfen, eine Freundin zu finden?»

Viele haben's probiert, alle sind gescheitert ...

@NYTmag @RossHoweyPhoto Every 1st-year time travel student tries to kill Hitler - never works. #timespace #continuum

— Mark A. Rayner (@markarayner) 23. Oktober 2015

Dieser User weist darauf hin, dass schon unzählige Zeitreise-Greenhörner versucht haben, Hitler zu töten – geklappt hat es offensichtlich noch nie ...

... sogar Stephen Fry!

@NYTmag @hannahnpbowman Stephen Fry wrote "Making History" about this premise. (Spoiler: It didn't help.)

— Daniel Arenson (@DanielArenson) 23. Oktober 2015

Auch der Comedian Stephen Fry hat sich in seinem Roman «Making History» schon mit dem Baby-Hitler-Problem herumgeschlagen.

Stephen Fry: Wäre die Welt ohne Hitler eine bessere?

YouTube/Antitheist

Töten? Eher Nein. Juckpulver? Unbedingt!

.@NYTmag Welll, not sure I'd be able to commit outright MURDER, but might be willing to put a little itching powder in his crib #BabyHitler

— Back!Ah!pEEH Ah NOOO (@BeccaPiano) 23. Oktober 2015

Der User mit dem angenehm einfachen Namen «Back!Ah!pEEH Ah NOOO» möchte seine Hände ebenfalls nicht schmutzig machen. Allerdings wäre er dazu bereit, ein wenig Juckpulver in sein Kinderbett zu streuen.

Eine Idee von bekifften Studenten ...

@NYTmag This is the kinda thing I would expect from some stoned freshmen in a dorm room at 3 am.

— Klown 2.0 (@realmyiq2xu2) 24. Oktober 2015

Klown 2.0 würde die Frage, ob man dazu bereit sei, Baby-Hitler zu töten, eher einem bekifften Erstsemester-Studenten um 3 Uhr Morgens zutrauen als dem Magazin einer der renommiertesten Zeitungen der Welt.

Es sind die äusseren Werte, die zählen

@NYTmag Hm, depends. Does he look like Baby Hitler A, or Baby Hitler B? pic.twitter.com/SuTlYjo40Q

— Michael Screamsen (@MichaelSiemsen) 23. Oktober 2015

Michael Screamsen macht die Antwort auf die Frage davon abhängig, wie Hitler als Baby ausgesehen hatte ...

Oh, DAS haben die NYT-Magazin-Redaktoren sicherlich nicht bedacht!

Maybe you'd grow up to be history's greatest monster too if 42% of @NYTmag's readers were always trying to kill you https://t.co/yZn7RZqE0Z

— delrayser, sir (@delrayser) 23. Oktober 2015

«Vielleicht würdest du dich auch zum grössten Monster der Menschheitsgeschichte entwickeln, wenn 42 Prozent der NYT-Magazin-Leser ständig versuchen würde, dich umzubringen.»

(wst)

Und was meinst du? Baby-Hitler töten ja oder nein?

JaNeinBekloppte FrageJa, aber es funktioniert nicht, weil Raum-Zeit-Kontinuum und Grossvater-Paradoxon und in der Parallelwelt existiert er weiterhin und Doc Brown hats auch schon gesagt und überhaupt Blumenkohl.

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