In ihrer Dankesrede rief Swift ihre weiblichen Fans zu einem selbstbewussten Auftreten auf. Sie warnte junge Frauen vor «jenen, die versuchen, euren Erfolg zu untergraben oder sich eure Leistungen und euren Ruhm anzueignen».
Davor hatte sie in Los Angeles bereits den Grammy als bestes Pop-Gesangsalbum sowie für «Bad Blood» den Preis für das beste Musikvideo abgeräumt. «Ich will den Fans für die vergangenen zehn Jahre danken», sagte Swift, die insgesamt für sieben Grammys nominiert war.
Der britische DJ Mark Ronson und der US-Sänger Bruno Mars holten mit ihrer Partyhymne «Uptown Funk» den Grammy für die Single des Jahres. Ebenfalls nominiert waren «Blank Space» von Swift, «Thinking Out Loud» von Ed Sheeran, «Really Love» von D'Angelo sowie «Can't Feel My Face» von The Weeknd.
US-Popsängerin Meghan Trainor gewann den Grammy als beste neue Künstlerin. Die 22-Jährige setzte sich gegen Courtney Barnett, James Bay, Tori Kelley und Sam Hunt durch. Unter Tränen und sichtlich gerührt dankte die für ihre Hits «Like I'm Gonna Lose You» und «All About That Bass» bekannte Singer-Songwriterin unter anderem ihren Eltern und Produzenten.
Ed Sheeran hat mit «Thinking Out Loud» den Grammy für den besten Song des Jahres und die beste Pop-Solodarbietung gewonnen. Er teilte sich den begehrten US-Musikpreis am Montagabend mit der britischen Folksängerin Amy Wadge, die die Ballade mitgeschrieben hatte.
Leer ging beim «Song des Jahres» Kendrick Lamar mit «Alright» aus – allerdings holte der US-Rapper bereits in fünf anderen Kategorien einen Grammy. Ebenfalls nominiert waren die US-Popqueen Taylor Swift mit «Blank Space», die US-Country-Gruppe Little Big Town mit «Girl Crush» und der US-Rapper Wiz Khalifa mit «See You Again».
Taylor Swift war bei der Ankündigung über die Auszeichnung ihres engen Freundes anscheinend so aufgeregt, dass sie ihrer Freundin Selena Gomez im Publikum in die Arme fiel. Die Grammys wurden am Montagabend (Ortszeit) in Los Angeles verliehen.
Swift hatte zuvor bereits zwei Grammys abgeräumt. Die Recording Academy kürte noch vor Beginn der im Fernsehen übertragenen Preisverleihung am Montag «1989» als bestes Pop-Gesangsalbum und vergab für «Bad Blood» den Preis für das beste Musikvideo.
«Das ist für den Hip Hop», sagte Lamar, als er das goldene Grammophon für das beste Rap-Album zu Beginn der Zeremonie im Staples Center entgegennahm. «Wir werden für immer leben.» Lamar begeisterte Kritiker mit seinem Album «To Pimp a Butterfly», mit dem er auch eine politische Botschaft gegen Diskriminierung und Polizeigewalt gegen Afroamerikaner in den USA sendete.
Viele Preisträger wurden schon vor der Gala bekannt gegeben. Lamar gewann unter anderem für «Alright» die Grammys für den besten Rap-Song und die beste Rap-Darbietung. Das Lied, das mit seiner Zeile «Nigga, we gon' be alright» zu einer Hymne der «Black Lives Matter»-Bewegung gegen Polizeigewalt wurde, ist auch als bester Song des Jahres im Rennen.
Erste Auszeichnungen heimste auch der ebenfalls sieben Mal nominierte kanadische R&B-Nachwuchsstar «The Weeknd» ein. Mit «Earned it (Fifty Shades of Grey)» holte er den Grammy für die beste R&B-Darbietung, seine Platte «Beauty Behind the Madness» lag in der Kategorie «Bestes Urban-Contemporary Album» vorne.
Die britische Band Muse gewann für «Drones» das goldene Grammophon für das beste Rockalbum des Jahres. Bereits 2011 waren die Alternative-Rocker in dieser Kategorie geehrt worden. In der Elektro-Musik räumte das DJ-Duo Skrillex und Diplo ab mit Grammys für die beste Dance-Aufnahme und das beste Dance-Album. (sda/dpa/afp)