Es ist fast ein Naturgesetz: James Bonds Geliebte haben jünger zu sein als der britische Geheimagent. Der kommende Film «Spectre» bricht mit dieser zweifelhaften Tradition: Mit 50 Jahren ist das nächste Bond-Girl Monica Bellucci vier Jahre älter als Hauptdarsteller Daniel Craig.
Das ist so ungewöhnlich, dass die Schauspielerin dachte, Regisseur Sam Mendes wolle sie in dem Film für einen anderen Part haben: Den der Geheimdienstchefin, Deckname M. Diese Rolle spielte zuletzt Judi Dench, 80 – ihre Figur wurde im jüngsten Bond-Streifen «Skyfall» getötet.
Bellucci sagte nun der Times, sie habe bei dem Treffen mit Mendes gesagt: «Ich bin kein Mädchen, ich bin eine Frau, ich bin eine reife Frau. Wieso rufen Sie mich an? Ich bin 50. Was soll ich in einem James-Bond-Film?» Und der Regisseur habe geantwortet: «Zum ersten Mal in der Geschichte wird James Bond etwas mit einer reifen Frau haben. Das Konzept ist revolutionär.»
Bellucci stimmt zu. Mit dieser Entscheidung werde Mendes ein «Held der Frauen» sein. Den bisherigen Bond-Altersrekord hält Honor Blackman, die in «Goldfinger» Pussy Galore spielte und damals mit 39 Jahren älter war als Sean Connery. Diese Alterskonstellation kam nur noch ein weiteres Mal vor: Diana Rigg war in «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» älter als George Lazenby.
In «Spectre» übernimmt Ralph Fiennes die Rolle des Geheimdienstchefs M. Der Film soll Ende des Jahres in die Kinos kommen. Die Produzenten haben allerdings mit einem Leak zu kämpfen: Im vergangenen Dezember sickerten Details aus dem Drehbuch durch. Demnach – Achtung, Spoiler – renkt sich die Bond-Welt zumindest in einem Punkt wieder ein: Trotz Belluccis Rolle bandelt der Geheimagent offenbar auch in «Spectre» wieder mit einer Dame an, die problemlos seine Tochter sein könnte.
(ulz)