Schweiz
Aargau

Baden AG: Parkuhr zeigt Porno – Firma droht Täter mit Anzeige

Auf einer Parkuhr in Baden AG läuft plötzlich ein Porno – Firma will Anzeige erstatten

10.08.2023, 18:3710.08.2023, 18:37
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In Baden AG wurde vor wenigen Tagen in der Nähe des Bahnhofs ein neues Parksystem installiert – nur sorgt dieses ungewollt für Schlagzeilen. Denn als eine Passantin am Mittwochabend an der Parkuhr bezahlen will, traut sie ihren Augen nicht: So sieht sie nicht das erwartete Interface, sondern einen Porno der Internetseite «Onlyfans».

Als die Passantin bezahlen wollte, zeigte die Parkuhr ein pikantes Video.
Als die Passantin bezahlen wollte, zeigte die Parkuhr ein pikantes Video.screenshot: Leserreporter / Tele M1 / Daniel Arnold / ArgoviaToday / Severin Mayer

«Ich dachte, ich sehe nicht richtig», so die irritierte Passantin gegenüber der «Aargauer Zeitung». Dass so etwas passiert sei, findet sie «total daneben». So fragt sie sich: «Wenn schon das System so vulnerabel ist, was passiert dann mit unseren Daten?»

Streich war dank Installationsphase möglich

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, hat die zuständige Firma bereits Kenntnisse zum Vorfall – und eine Erklärung. Grund für die Panne sei gewesen, dass sich die Parkraumtechnik zum Zeit des Problems noch in einer Installationsphase befunden habe. In dieser Zeit habe man noch gratis parkieren können – der Bildschirm der Parkuhr war deshalb eigentlich mit einem Papier mit der Aufschrift «Automat defekt» verdeckt worden.

Diese Situation habe eine fremde Person am Mittwoch ausgenutzt, berichtet die Firma gegenüber der «Aargauer Zeitung». Um etwa 22.15 Uhr habe diese die Beklebung des Bildschirmes mutwillig entfernt und sich Zugriff auf das Interface verschafft. Daraufhin habe sie die Porno-Webseite geöffnet und die Videos abgespielt. Diese seien bis etwa 0.48 Uhr am Folgetag abgespielt worden. Wie «Argovia Today» schreibt, versuchte die unbekannte Person zudem, die Parkuhr anzuzünden und zu beschädigen.

Es handle sich um einen «einzigartigen Vorfall», so die Firma. So ein Streich sei nur möglich gewesen, da die Installationsphase noch lief. Im Regelbetrieb sei es technisch unmöglich, das Interface zu bearbeiten.

Dem Täter droht eine Anzeige

Der Person, welche für die Porno-Videos auf dem Bildschirm verantwortlich war, droht derweil Ärger: Da das Gelände mit einer Kamera überwacht wird, konnte die Firma den Übeltäter klar erkennen. Eine strafrechtliche Verfolgung sei damit möglich, heisst es – womit für die Firma klar ist: «Es wird Anzeige erstattet.» (dab)

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65 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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RuZzophob
10.08.2023 19:02registriert Oktober 2022
"Im Regelbetrieb sei es technisch unmöglich, das Interface zu bearbeiten."

Typisches ahnungsloses PR Sprech. Jedes System kann gehackt werden. Es gibt keine 100% Sicherheit.
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Shin Kami
10.08.2023 18:45registriert Juni 2016
Gut zu wissen das die Dinger anscheinend freien Zugriff aufs Internet haben. Die Betreiberfirma sollte vielleicht lieber mal da ansetzen anstatt sich nur auf Anzeigen zu fokussieren.
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FJ97
10.08.2023 18:56registriert August 2022
"Im Regelbetrieb sei es technisch unmöglich, das Interface zu bearbeiten" - Ist das eine Herausforderung?
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