Nach der SP-Nationalrätin Gabriela Suter verzichten drei weitere Ständeratskandidatinnen im Kanton Aargau auf den zweiten Wahlgang. Sie stellen sich geschlossen hinter Marianne Binder-Keller (Mitte). Für den zweiten Sitz brauche es keinen rechtskonservativen Mann.
Sie wollen mit ihrem Rückzug die Wahl des im ersten Umgang zweitplatzierten SVP-Nationalrats Benjamin Giezendanner verhindern. Auf Anhieb hatte die Wahl nur der bisherige Ständerat und FDP-Präsident Thierry Burkart geschafft. Die anderen Kandidierenden scheiterten am absoluten Mehr.
Sie wollten eine Ständerätin, schrieben die Nationalrätinnen Irène Kälin (Grüne) und Barbara Portmann (GLP) sowie die nicht wiedergewählte Lilian Studer (EVP) am Dienstag in einem gemeinsamen Communiqué. Die Mitte-Kandidatin Binder-Keller habe dafür im zweiten Wahlgang am 19. November die besten Chancen.
Bei allen politischen Gegensätzen und Gemeinsamkeiten zeigten sich die drei Politikerinnen überzeugt, dass sie mit ihrem Schritt einer Aargauer Frau den Weg in den Ständerat ebnen. Von Binder-Keller erwarten sie, dass diese sich daran erinnert, wer ihr dies ermöglicht habe.
Bereits am Montag hatte sich SP-Nationalrätin Suter vom zweiten Wahlgang zurückgezogen. Sie mache den Weg frei «für eine gemeinsame Mitte-Links-Lösung», begründete sie den Schritt. Die Aargauer Bevölkerung müsse politisch wieder vielfältiger in der kleinen Kammer vertreten sein.
Suter hatte am Wahlsonntag im Rennen um den noch freien Ständeratssitz hinter Giezendanner mit 34'500 Stimmen Rückstand auf diesen den dritten Platz erreicht. Marianne Binder-Keller kam auf den vierten Rang mit 38'000 Stimmen weniger als Giezendanner. Kälin, Portmann und Studer folgten auf den nächsten Plätzen, allerdings mit deutlich grösseren Rückständen.
Damit kommt es im bürgerlichen Kanton Aargau zum Zweikampf um den von SVP-Mann Hansjörg Knecht geräumten Sitz im Ständerat. Bei der Ausmarchung zwischen Binder-Keller und Giezendanner dürfte auch die Frauenfrage mitspielen. Der Kanton Aargau war in den vergangenen vier Jahren mit zwei Männern im Ständerat vertreten. (sda)
Hoffen wir, dsss die Aarauer und va die Aargauerinnen sich am 19. nochmal aufraffen.
Geht wählen! Bitte!