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Aargau

Bittere Pille für Flüchtlingsschreck Andreas Glarner: Oberwil-Lieli lehnt Asyl-Ersatzabgabe ab

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Bild: KEYSTONE

Bittere Pille für Flüchtlingsschreck Andreas Glarner: Oberwil-Lieli lehnt Asyl-Ersatzabgabe ab

Das ist eine Überraschung: Die Gemeindeversammlung stellt sich gegen das Vorhaben ihres Ammanns Andreas Glarner, 290'000 Franken für Ersatzabgaben an den Kanton zu budgetieren, um dafür keine Asylbewerber aufnehmen zu müssen.
28.11.2015, 09:1028.11.2015, 16:24
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Ein Artikel von
Aargauer Zeitung

Die reichste Gemeinde des Kanton Aargau hat Schlagzeilen bis nach Deutschland gemacht, als bekannt wurde, dass ihr Ammann Andreas Glarner verhindern will, dass in Oberwil-Lieli Flüchtlinge aufgenommen werden sollen. Glarner hatte im Gemeindebudget dafür extra einen Betrag von 290'000 Franken festgelegt, mit dem sich die Gemeinde quasi von der Aufnahme von Asylbewerbern hätte freikaufen könnte.

Doch am Freitagabend entschied sich die Gemeindeversammlung von Oberwil-Lieli gegen dieses Vorhaben. Mit 176 gegen 149 Stimmen hat die GV einem Antrag von Johanna Gündel zugestimmt, der verlangt, dass die Gemeinde Flüchtlinge aufnehmen muss und die budgetierten 290'000 Franken nicht für Ersatzzahlungen an den Kanton verwenden darf.

Der Entscheid kommt unerwartet. Offenbar hat die Gegenbewegung, die auch schon im Dorf eine Demonstration gegen Glarner und seine Asylpolitik organisiert hatte, gut mobilisieren können. Jedenfalls kamen so viele Bürger an die GV wie sonst kaum. (roc)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Yolo
28.11.2015 09:31registriert Mai 2015
Herzlichen Glückwunsch an die besonnenen Menschen in Oberwil-Lieli. Mal ein starkes Zeichen gegen solche Polithetzer!
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Mr_Burton
28.11.2015 10:12registriert November 2015
Mit genuss:
Bittere Pille für Flüchtlingsschreck Andreas Glarner: Oberwil-Lieli lehnt Asyl-Ersatzabgabe ab
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_kokolorix
28.11.2015 10:04registriert Januar 2015
offenbar ist die demokratie stärker als ich dachte.
vielen dank an alle die sich gegen den rücksichtslosen egoismus gewehrt haben.
nur so kommen wir weiter.
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    War das am Ende einer der besten ESCs aller bisherigen Zeiten?
    Noch nie war die Ausgangslage bei einem ESC derart offen wie heuer. Es folgte ein Punktevergabe-Krimi, bei dem zuweilen auch die Schweiz führte. Am Schluss siegte ein musikalisch gehörig exzentrischer, gesanglich schlicht umwerfender Song eines der jüngsten Teilnehmer: Bravo, JJ aus Österreich!

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