In der Polizeimeldung ist von einem «63-jährigen Schweizer aus dem Bezirk Kulm» die Rede, der bei Lenzburg in einen Unfall verwickelt war. Dieser fuhr am Donnerstag, 17.15 Uhr, auf der Seonerstrasse in Lenzburg mit seinem Mercedes stadteinwärts.
Auf einer geraden Strecke, Höhe Schwimmbad, geriet er aus noch ungeklärten Gründen über die Fahrbahnmitte und kollidierte mit einer Richtung Seon fahrenden Rollerfahrerin. Diese kam zu Fall und zog sich dabei schwere Verletzungen zu.
Ein in Seon wohnhafter Augenzeuge sagte gegenüber der az, dass es sich beim Autofahrer um FDP-Präsident Philipp Müller handelt: «Ich bin zufällig am Unfall vorbeigefahren. Dabei sah ich, wie Philipp Müller am Strassenrand mit den Polizisten diskutierte. Er machte einen ruhigen, gesunden Eindruck», so der Augenzeuge.
Dass Philipp Müller in einen Unfall verwickelt war, bestätigten auch die Veranstalter des Wahlpodiums «PerspectiveCH», der FDP-Präsident könne wegen eines Unfalls nicht am Podium teilnehmen.
Roland Pfister, Medienchef der Kantonspolizei Aargau bestätigt, dass es sich beim Unfallfahrer um Philipp Müller handelt.
Die Rollerfahrerin zog sich schwere Beinverletzungen zu, so Roland Pfister weiter. «Sie ist aber nicht lebensgefährlich verletzt.» Zum Abtransport der 17-Jährigen wurde der TCS-Rettungshelikopter aufgeboten. Müller selber blieb laut Kantonspolizei unverletzt.
Die Kantonspolizei nahm Philipp Müller den Führerausweis vorläufig ab. Laut Roland Pfister ist dies das Standardvorgehen bei einem Unfall, bei dem eine Person schwer oder gar tödlich verletzt wird.
Wie üblich bei solchen Unfällen, wurde eine Blut- sowie eine Urinprobe vom Unfallverursacher genommen. «Anzeichen von Alkoholfluss gibt es keine», hält Pfister fest. Ob der FDP-Politiker den Führerausweis zurückerhält, darüber dürfte das Strassenverkehrsamt in den nächsten Tagen entscheiden.
FDP-Kommunikationschef Georg Därendinger sagte auf Anfrage der az: «Philipp Müller geht es gut.» Den Unfall kommentieren wollte er nicht, er verwies auf Philipp Müller persönlich. Dieser hat auf mehrmalige Anfragen der az bisher nicht reagiert.
Das schreibt Philipp Müller in seiner persönlichen Mitteilung zum schweren Autounfall am Donnerstagnachmittag im aargauischen Lenzburg:
«Beim Verkehrsunfall von Donnerstag 10.09.2015 ist eine junge Frau verletzt worden. Ich bedauere das sehr und hoffe auf ihre möglichst schnelle und komplette Genesung. Das liegt mir persönlich besonders am Herzen und meine Gedanken sind bei ihr.
Zur Klärung der Unfallursache ist eine Untersuchung eingeleitet worden. Auch für mich persönlich sind die Resultate dieser Untersuchung wichtig. Bis zum Abschluss dieser Untersuchung wird aufgrund meiner politischen Tätigkeit in den Medien viel spekuliert werden.
Bereits heute kann ich jedoch festhalten, dass ich nicht alkoholisiert war. Ein Alkoholtest am Unfallort ergab einen Wert von 0,00 ‰. Ich habe nicht telefoniert oder am Handy manipuliert, was nach dem Unfall durch eine erste Handy-Kontrolle im Beisein der Polizei bestätigt wurde. Ebenso war ich auch nicht anderweitig abgelenkt, und gemäss den heutigen Erkenntnissen liegen keine Anhaltspunkte für eine unangemessene oder überhöhte Geschwindigkeit vor. Ich habe mich vor und während der Fahrt fit gefühlt. Ich hoffe, dass der Unfallhergang durch die Untersuchung geklärt werden kann.
Ich wünsche der jungen Frau, die von mir angefahren wurde, von Herzen gute Besserung.
Ich werde bis auf weiteres keine weitere Stellungnahme abgeben und bitte um entsprechende Rücksichtnahme.
Nationalrat Philipp Müller, Präsident FDP.Die Liberalen»
Diese Berichterstattung gefällt mir gar nicht!
Ein bisschen weniger reisserisch und weniger Boulevard hätte auch gereicht!
Und diese ewigen Vorverurteilungen in den Kommentaren gehören auch nicht hier hin!
Wünsche allen ein schönes und hoffentlich unfallfreies Weekend!
Dazu kommt, dass jeder von uns der Auto fährt und ehrlich ist zugeben muss, dass er/sie schon Situationen erlebt hat, in denen es einfach Glück war, dass es nicht gekracht hat!