Am Schluss machten 32'316 Stimmen den Unterschied: Die Erhöhung des Rentenalters für Frauen wurde hauchdünn angenommen. Ganz deutlich zeigt sich der Röstigraben. Während in der Romandie und im Tessin die Vorlage grossmehrheitlich abgelehnt wurde, stiess sie in der Deutschschweiz auf Zuspruch.
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Deutlicher war die Zustimmung zur zweiten AHV-Vorlage: 55,1 Prozent sagen Ja zur Erhöhung der Mehrwertsteuer. 5 Kantone lehnten die Vorlage ab.
Damit hat nach 25 Jahren Stillstand wieder eine grössere AHV-Reform vor dem Parlament und dem Stimmvolk bestanden. Der letzte grosse Wurf war 1997 die zehnte AHV-Revision mit der Erhöhung des Frauenrentenalters von 62 auf 64 Jahre.
Unternehmen müssen auf Zinserträge auch künftig eine Verrechnungssteuer bezahlen. Die Umsatzabgabe auf inländischen Obligationen bleibt. Mit gut 52 Prozent hat die Stimmbevölkerung erneut eine Steuerreform verworfen. Das ist ein kleines Trostpflaster für die Linke.
Das von der SP lancierte Referendum gegen die Teilabschaffung der Verrechnungssteuer schaffte die Abstimmungshürde knapp. Gemäss den Endresultaten aus den Kantonen stimmte eine Mehrheit von 52,01 Prozent der Stimmbevölkerung gegen die Vorlage. In absoluten Zahlen waren 1'426'300 Stimmende dagegen und 1'316'000 dafür.
Die Mehrheit hält die Tierschutzgesetzgebung in der Schweiz für ausreichend. Das Stimmvolk hat der Massentierhaltungs-Initiative mit 62,9 Prozent Nein eine klare Absage erteilt. Das Nein hatte sich in den letzten Umfragen abgezeichnet.
Auf Radio SRF analysierte GfS-Co-Forschungsleiter Urs Bieri, sowohl Befürworter wie auch Gegner der Vorlage hätten mit ethischen Fragen argumentiert. Augenscheinlich habe die Mehrheit der Stimmenden nun diesbezüglich das Argument der Gegner höher gewichtet, wonach die Tierwohl-Standards in der Schweiz im weltweiten Vergleich schon hoch sind.
(red)