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BVG-Reform: Prominenter FDP-Ständerat kämpft für Nein

Prominenter FDP-Ständerat kämpft für Nein zur BVG-Reform

Der Widerstand zur BVG-Reform kommt in erster Linie von links und aus der gewerblichen SVP. Nun geht auch ein Freisinniger in Opposition zu seiner Partei. Damian Müller macht einen brisanten Vorschlag für eine neue Reform.
07.09.2024, 06:20
Stefan Bühler / ch media
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Am lautesten bekämpfen Gewerkschaften und linke Parteien die Rentenreform. Doch es gibt auch bürgerliche Gegnerinnen und Gegner, wobei bisher vor allem Mitglieder der SVP prominent auftraten. Jetzt wirft sich mit dem Luzerner Ständerat Damian Müller auch ein Freisinniger in den Kampf gegen die BVG-Reform, obwohl seine FDP diese unterstützt.

Damian Mueller, FDP-LU, spricht zur Kleinen Kammer, an der Sommersession der Eidgenoessischen Raete, am Donnerstag, 13. Juni 2024 im Staenderat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)
«Ausser Spesen nichts gewesen»: Damian Müller, Präsident des Schweizerischen Fleischfachverbands.Bild: keystone

Im Fachmagazin «Fleisch und Feinkost» des Schweizer Fleischfachverbands rollt Müller auf einer Seite aus, warum er diese Reform ablehnt. An sich seien angesichts des demografischen Wandels strukturelle Reformen in der Altersvorsorge angezeigt. Doch bei einer Annahme würden «vielen Gewerbetreibenden und ihren Mitarbeitern spürbare Beitragserhöhungen drohen, denen zumindest teilweise sogar noch Renteneinbussen gegenüberstehen», heisst es in Müllers Beitrag.

Der Fleischfachverband und Müller setzen sich deshalb für «ein wuchtiges Nein» ein. Nach der Ablehnung der vorliegenden Reform solle eine neue Reform darauf hinwirken, dass der Umwandlungssatz, der die jährliche Rentenhöhe bestimmt, stärker von den Stiftungsräten der Pensionskassen festgelegt werden, schreibt Müller. Es sei ein Fehler gewesen, «den viel zu starren … Mindestumwandlungssatz ins Gesetz zu schreiben».

Der Luzerner Ständerat wurde erst im Mai zum Präsidenten des Fleischfachverbands gewählt. Wer nun argwöhnt, es gelte das Motto «wes Fleisch ich ess, des Lied ich sing», der irrt. Im Ständerat hatte sich Müller schon 2022 kritisch geäussert. «Für die Betroffenen und ihre Arbeitgeber, für KMU, Gewerbe und Bauern gilt: Ausser Spesen nichts gewesen», sagte er damals. (aargauerzeitung.ch)

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33 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chnebeler
07.09.2024 07:41registriert Dezember 2016
Ich hätte auch noch einen Vorschlag für die neue Reform. Neu zahlen die Arbeitgeber min. 2/3 der Beiträge. Wobei die Nettolöhne nicht gesenkt werden dürfen. Wenn schon der Fortschritt in der Produktivität der letzten Jahre nicht auf die Löhne wirkte dann könnte man ihn zumindest in der Rente spürbar machen.
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Beat_
07.09.2024 07:35registriert Dezember 2018
Das einzige, was diese Reform ein bisschen brauchbar macht, ist die tiefere Einstiegshürde, und da ist Müller dagegen.
Die Reform bringt nichts für die arbeitende Bevölkerung, ich stimme nein.
Was das BVG braucht: freie PK-Wahl (inkl. Möglichkeit einer "staatlichen Kasse") und keine Einstiegshürde, damit auch kleine Einkommen (und damit mehrere Teilzeitjobs einer Person) versichert sind.
Müller will nur libertäre Lösungen, um noch mehr Geld zu den Reichen umzuverteilen.
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