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Schweizer Geisel in Mali getötet

epa08610825 (FILE) - Malian soldiers patrol in the recently liberated town of Diabaly, Mali, 22 January 2013 (reissued 18 August 2020). Reports on 18 August 2020 state that gunfire was heard at Malian ...
In der Konfliktregion Mali ist eine Schweizer Geisel ums Leben gekommen.Bild: keystone

Schweizer Missionarin in Mali von Terroristen getötet

09.10.2020, 22:0511.10.2020, 15:14
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Eine in Mali vor vier Jahren entführte Schweizerin ist von ihren Entführern umgebracht worden. Dies teilte das Aussendepartement EDA am Freitagabend mit. Verantwortlich für die Tat sind offenbar Mitglieder eines Al-Kaida-Ablegers.

Die französischen Behörden hätten die Schweizer Behörden am Freitagnachmittag informiert, dass die Schweizer Geisel in Mali tot sei, heisst es in der Mitteilung. Sie sei offenbar schon vor einem Monat von den Entführern der islamistischen Terrororganisation Jama'at Nasr al-Islam wal Muslimin (JNIM) getötet worden.

Schweiz fordert Übergabe der sterblichen Überreste

Beim Opfer handelt es sich um eine Missionarin aus Basel, die vor vier Jahren entführt wurde. Dies bestätigte EDA-Sprecher Valentin Clivaz auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die genauen Umstände der Tötung der Schweizer Geisel sind laut EDA noch unklar.

Die Frau, die seit Jahren in Timbuktu als Missionarin tätig war, war Anfang 2016 bereits zum zweiten Mal entführt worden. Die Baslerin war bereits im April 2012 ein erstes Mal von Islamisten verschleppt worden.

Aussenminister Cassis reagierte laut Mitteilung «mit grosser Betroffenheit» auf die Nachricht. «Ich verurteile diese grausame Tat und spreche den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus.» Die Schweiz setze alles daran, mehr über die Umstände der Tötung und über den Verbleib der sterblichen Überreste zu erfahren. Dafür werde das EDA auch an die Übergangsregierung in Mali gelangen.

Das EDA verweist in seiner Mitteilung weiter darauf, dass sich Mitglieder des Bundesrates persönlich und wiederholt bei den zuständigen Behörden für die Freilassung der Frau eingesetzt hätten. Die Schweizer Behörden seien in den letzten vier Jahren zudem ständig im Kontakt mit der Familie des Opfers gewesen. (sda)

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30 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
09.10.2020 22:20registriert Mai 2015
Jedesmal (!) nach dem Sie entführt wurde, zahlte die Schweiz 100’000ende an Lösegeld. Frankreich bzw die Frontex (die auch da ist) gaben jeweils 100’000ende für die Suche und Befreiung aus.

Mithilfe dem CH Geldregen terrorisierte dann der IS die dortige Bevölkerung.

Kaum frei, kehrte Sie wieder an den gleichen Ort zurück.

Ich hoffe, dass Sie nun glücklich ist.

Ich kann nicht das notwendige Mitgefühl aufbringen, wenn ich an die IS Toten denken muss, die ohne CH-Lösegeld noch leben würden.

Sorry 😕
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nass
10.10.2020 10:57registriert Juni 2017
Ich würde auch sagen, bei allem Mitgefühl für die Angehörigen, selber schuld. Und missionieren ist in meinen Augen sowieso das Hinterletzte.
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Yupidu
10.10.2020 10:20registriert März 2020
Schon das Wort Missionarin lässt mich erschaudern... meine Mitgefühle sind in diesem falle für diese person sehr beschränkt...
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