Am Vormittag verlief der 1. Mai-Umzug mit rund 14'000 Menschen friedlich. Auch die Reden auf dem Sechseläutenplatz wurden nicht gestört.
Auch die Schlusskundgebung auf dem Sechseläutenplatz ist aus polizeilicher Sicht problemlos verlaufen. #1mai #zürich (wi)
— Stadtpolizei Zürich (@StadtpolizeiZH) 1. Mai 2014
Doch die Ruhe in Zürich blieb gespannt. Frisch aus dem Gefängnis entlassen, hatte die Zürcher Linksaktivistin Andrea Stauffacher zur «antikapitalistischen Demonstration» am Nachmittag aufgerufen. «Es haben sich zwischen 200 und 400 Personen auf dem Zürcher Helvetiaplatz versammelt», sagte watson-Reporter Simon Jacoby, der vor Ort war.
Polizei kesselt Nachdemo ein http://t.co/QIVdq3eOf0 via @tagesanzeiger dieser heli nervt langsam..
— some kinda sport (@somekindasport) 1. Mai 2014
Um 15.15 Uhr, als sich die Demonstranten in Bewegung setzen wollten, verriegelte die Polizei alle Zugänge zum Platz. Die Demonstration sollte im Keim erstickt werden. Die Versammelten blieben vorerst eingekesselt. Gegen 16 Uhr lockerte die Polizei die Absperrungen und liess Fussgänger passieren. Dann zog sich die Polizei vom Helvetiaplatz in Richtung Bäckeranlage zurück. «Die Lage ist friedlich», sagte Jacoby. «Auf der Wiese herrscht Strassenfest-Atmosphäre.»
Das friedliche Strassenfest mit Seifenblasen-Aktion der Künstlergruppe «Bury the Jumbo», an dem auch Kinder und Familien teilnahmen, wurde gegen Abend kurz unterbrochen, als eine Gruppe vermummter Demonstranten auf dem Helvetiaplatz auftauchte. Die Polizei verstärkte ihre Präsenz. Mehrere Personen wurden festgenommen. Der Verkehr auf der Langstrasse war zwischenzeitlich blockiert. Doch kurz nach 17.30 Uhr hat die Polizei die Strasse wieder freigegeben. Laut watson-Reporter Can Külahcigil gab es noch vereinzelt Gruppen, die versucht waren, die Polizei zu provozieren. Doch überwog die Freude an der 1. Mai-Party im Kreis 4.
Die Stadtpolizei Zürich zog am Abend in einem Communiqué eine positive Bilanz zum 1. Mai. Ausschreitungen konnten konsequent verhindert werden. 15 Personen seien wegen diverser Vorwürfe verhaftet worden.
Im Bereich der Europa-Allee und später an der Bahnhofstrasse kam es während des offiziellen Umzugs vereinzelt zu Sprayereien und Sachbeschädigungen durch Wurfgeschosse, dabei entstand ein Schaden von rund 10'000 Franken. Gummischrot und Reizgase seien nicht eingesetzt worden.
Wer weiss, vielleicht hat der Zürcher Polizei dieser Schnupftabak Glück gebracht, wie rechts im Bild zu sehen ist.