Arbeitgeberverband und freisinnige Politiker wollen, dass die Beiträge für die Erwerbsersatzordnung (EO) von 0,5 Lohnprozenten auf 0,4 gesenkt werden – bisher gegen den Willen von Bundesrat Alain Berset.
Doch nun hat der Sozialminister das Geschäft sistiert, weil sich bei der Beratung der grossen Altersreform 2020 eine entscheidende Wende anbahnte, wie der Tages-Anzeiger am Donnerstag berichtet.
«Die Sozialkommission des Ständerates (SGK) schlägt nämlich vor, die Lohnbeiträge für die AHV um 0,3 Prozentpunkte zu erhöhen. Damit soll eine Anhebung der Rente um 70 Franken pro Monat finanziert werden», schreibt der «Tages-Anzeiger».
Das ist ein Dorn im Auge des Arbeitgeberverbandes, der nun wiederum mit der Senkung des EO-Satzes besänftigt werden soll. Sogar linke Politiker und Gewerkschafter befürworten den Brückenschlag. Dies, obwohl damit der Vaterschaftsurlaub (der durch die EO finanziert wird) an Rückhalt verliert.
Lehnt die Kommission am nächsten Dienstag die parlamentarische Initiative von Martin Candinas (CVP, GR) ab, steigt der Druck auf Berset weiter, den EO-Satz zu senken. Die Zeichen dafür, dass dem Vaterschaftsurlaub die Stange gehalten wird, stehen schlecht.