Schweiz
Armee

Zivildienstleistende wollen nicht freiwillig in den Zivilschutz

ARCHIV - ZUM ENTSCHEID DES BUNDESRATES UEBER DIE ZULASSUNG ZUM ZIVILDIENST, AM MITTWOCH, 15. NOVEMBER 2017, ERHALTEN SIE FOLGENDE THEMENBILDER ----- An alternative civilian service healthcare employee ...
Ein Zivildienstleistender hilft einer alten Frau.Bild: KEYSTONE

Zivildienstleistende wollen nicht freiwillig in den Zivilschutz

10.03.2025, 13:3910.03.2025, 13:41

Der Bund und der Kanton Graubünden haben in einem Pilotprojekt festgestellt, dass nicht genügend Zivildienstleistende freiwillig im Zivilschutz mithelfen wollen. Es braucht daher gemäss einer Mitteilung gesetzliche Anpassungen. Diese werden voraussichtlich am Dienstag im Nationalrat beraten.

Beim Pilotprojekt «San-Zivis im Zivilschutz Graubünden» wurden zwischen 2022 und 2025 Zivildienstleistende (Zivis) in den «Schnellen Sanitätszug» des Zivilschutzes Graubünden integriert. Ziel sei es gewesen, die Zivis bei Naturkatastrophen und bei der Pandemiebewältigung einzusetzen, schrieben das Bundesamt für Zivildienst (ZIVI) und das Bündner Amt für Militär und Zivilschutz (AMZ) in einer gemeinsamen Mitteilung am Montag.

Der Zivilschutz, hier bei Aufräumarbeiten nach dem Erdrutsch von Schwanden im Januar 2024, ist ein wichtiger Teil des Bevölkerungsschutzes.
Der Zivilschutz bei Aufräumarbeiten nach dem Erdrutsch von Schwanden im Januar 2024.Bild: Gian Ehrenzeller

Die Auswertung des Projekts habe jedoch gezeigt, dass für die Integration in den Zivilschutz nicht genügend Zivis motiviert werden konnten. «Die Freiheit, im Zivildienst die Einsätze selbst zu planen, wurde meist höher gewichtet als die Sinnhaftigkeit der Zivilschutz-Einsätze», schrieben die Behörden.

Vorlage am Dienstag im Nationalrat

Es sei hierzu eine höhere Verbindlichkeit nötig, wie sie durch die geplante Gesetzesrevision vorgesehen sei. Der Nationalrat berät diese voraussichtlich am Dienstag. Es geht darin um die Frage, ob Zivildienstpflichtige künftig einen Teil ihres Dienstes beim Zivilschutz leisten müssen, wenn dieser zu wenig Personal hat. Der Ständerat hat dieser umstrittenen Vorlage im Herbst zugestimmt.

Weiter sei es notwendig, die Prozesse wie das Aufgebotswesen, Diensttageanrechnung, Vergütungen und Ausrüstungen zu standardisieren, hiess es seitens ZIVI und AMZ weiter. Die Kooperation zwischen Zivilschutz und Zivildienst habe während des Pilotprojekt bereits «sehr gut» funktioniert. Die Beteiligten hätten die gemeinsame Vorbereitung auf Notfalleinsätze geschätzt. (sda/nib)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Diese 20 Ausdrücke werden alle Rekruten in der RS lernen
1 / 11
Diese 20 Ausdrücke werden alle Rekruten in der RS lernen
Zwipf = ZwischenverpflegungKüsche = Küchenchef/KochArschloch-Barriere = Armeeschokoladebild: watson/keystone
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Diese Idee sorgt für Zündstoff
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5
Der IRA-Priester und die Schweizer Bomben
Bomben in Brighton, Wecker aus der Schweiz und geheime Konten auf Genfer Banken. In den 1980er-Jahren stellte die IRA Grossbritannien und ganz Europa auf eine harte Probe. An ihrer Spitze war auch ein Priester zu finden: Patrick Ryan.
Mitten in der Nacht vom 11. auf den 12. Oktober 1984 explodiert im Grand Hotel im südenglischen Brighton eine zehn Kilogramm schwere Zeitbombe, die fünf Menschen in den Tod reisst. Im Hotel logieren zahlreiche konservative Gäste, welche dem Tory-Parteitag beiwohnen. Am nächsten Morgen bekennt sich die Irish Republican Army (IRA) zum Anschlag. Das Bomben-Attentat zielte vor allem auf die britische Premierministerin, Margaret Thatcher, ab – weil die sich geweigert hatte, den irischen Hungerstreikenden von 1981 einen Sonderstatus als politische Häftlinge zu gewähren.
Zur Story