SVP-Glarner wettert gegen betende Soldaten – der Konter von GLP-Flach sitzt
«Jetzt ist die Schweizer Armee definitiv verloren»: In gewohnt markigem Ton twittert der SVP-Nationalrat Andreas Glarner einen Artikel über betende Muslime in der Schweizer Armee. Am Donnerstag hatten mehrere Medien darüber berichtet, dass am Mittwoch während des Armeedienstes ein muslimisches Feldgebet stattgefunden hat. Anlass war der Beginn des islamischen Opferfests Bayram.
Bilder zeigen den Armeeseelsorger Muris Begovic und mehrere Männer in Tarnanzug, die auf Teppichen in Richtung Mekka beten. Mitgemacht haben Muslime aus dem Gebirgsschützenbataillon 6. Auch zwei Dutzend Angehörige anderer Glaubensrichtungen hätten an der Zeremonie teilgenommen, bestätigt Armeesprecher Mathias Volken auf Anfrage von CH Media. Stattgefunden hat das Gebet in der Ostschweiz.
Armee-Angehörige hatten sich Gebet gewünscht
Er betont, dass der Wunsch für dieses Feldgebet direkt von den Angehörigen der Armee an die Führung herangetragen wurde. «Besonders während der Corona-Pandemie sah die Armee die Wichtigkeit und den Nutzen der Armeeseelsorge bestätigt», so Volken. Das Gebet habe während einer Arbeitspause stattgefunden und die Teilnahme sei komplett freiwillig gewesen.
Glarner erntet für seinen Tweet harschen Widerspruch. Nationalrat Beat Flach (GLP/AG) hält dem Rechtskonservativen vor, dass die betenden Muslime im Gegensatz zu Glarner die Werte der Verfassung achten würden. Schliesslich sei in dieser die Glaubensfreiheit verankert. (mg/ch media)
